Eine Feier für drei Jubiläen am Herz-Jesu-Sonntag
Es ist nun seit 10 Jahren „Geistliches Zentrum und Tagungshaus“, das alte Ansitz „Schloss“ Wohlgemutsheim. Vor 65 Jahren haben die Don-Bosco-Schwestern hier in Baumkirchen ihre Arbeit für junge Menschen aufgenommen. Es ist ein geschichtsträchtiger Standort, vor genau 550 Jahren vom Haller Bürger Paul Heuberger errichtet. „Die 2008 getroffene Entscheidung, den Standort nicht aufzugeben, sondern zu erneuern, war gewagt, aber richtig“, sagt Sr. Maria Maxwald, die Leiterin des Geistlichen Zentrums und Tagungshauses.
Am Sonntag, 9. Juni feiert die Gemeinschaft ihre drei Jubiläen. Um 8.30 beginnt es mit einer Herz-Jesu-Festmesse im Innenhof mit dem Innsbrucker Diözesanbischof Hermann Glettler. Im Anschluss folgen ein Festakt, Prozession und Frühschoppen der Musikkapelle Baumkirchen. Dazu gibt es Workshops für die Kinder.

Im Haus befindet sich ein dreigruppiger Kindergarten. Darüber hinaus hat es viel zu bieten, was Gäste schätzen: gut ausgestattete Seminarräume, Rund-um-Verpflegung aus der hauseigenen Küche und schöne Zimmer. Sr. Maria: „Der weitläufige Garten mit seinen besonderen Plätzen lädt ein zum Auftanken, Meditieren, Spielen und natürlich auch zum Tagen. Unsere Gäste bezeichnen das Haus immer wieder als Kraftplatz. Sie schätzen die wohltuende Atmosphäre, das gute Essen und die gelebte Gastfreundschaft.“
„Nachhaltigkeit und Regionalität sind für uns wichtige Themen, weil wir jungen Menschen eine gute Zukunft schenken wollen. Daher verzichten wir auf fossile Brennstoffe, bereiten das Warmwasser mithilfe von Solarzellen auf und sind dabei, eine Photovoltaikanlage zu installieren“, setzt die Leiterin fort. Die Nahrungsmittel werden von den örtlichen Bauern bezogen, die gute Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln spricht auch für diesen Standort.
Jubiläumskonzert im Juli
Anlässlich des dreifachen Jubiläums gibt die Musikkapelle Baumkirchen am 12. Juli 2024 um 20 Uhr im Innenhof von Schloss Wohlgemutsheim ein Open-air-Konzert. Für Speis und Trank ist gesorgt. (Nur bei Schönwetter)
Über die Ordensgemeinschaft
Die Don Bosco Schwestern wurden 1872 von Johannes Bosco und Maria Mazzarello in Mornese (Italien/Piemont) gegründet. Die Gemeinschaft breitete sich rasch auf alle Kontinente aus und ist derzeit mit rund 11.000 Schwestern in 97 Nationen präsent. Ihr Schwerpunkt liegt in der Begleitung, Bildung und Beheimatung junger Menschen sowie im unterstützenden Dasein für Familien und Alleinerziehende.


Fakten zu den drei Jubiläen
Der Haller Bürger Paul Heuberger errichtet im Jahr 1474 den Ansitz Wohlgemutsheim. Das Anwesen wird 1517 von Jakob Kripp um eine Kapelle zu Ehren der Vierzehn Nothelfer erweitert. 1587 ist ein gewisser Petter Schretter Inhaber des Ansitzes und verkauft ihn in diesem Jahr an Erzherzog Ferdinand II, dem damaligen Tiroler Landesfürsten. Ein Jahr später schenkt dieser das Anwesen seiner zweiten Frau Erzherzogin Anna Katharina von Gonzaga. Nach dem Tod des Landesfürsten stiftet Anna Katharina in Innsbruck auf dem heutigen SOWI-Areal die Servitinnen und ein adeliges Damenstift (das sogenannte „Regelhaus“) und tritt selber dort ein. Ihr Sekretär erwirbt den Ansitz Wohlgemutsheim und verkauft ihn fast umgehend an das Damenstift in Hall. Unter Kaiser Josef II. wird das Damenstift aufgelöst und kurze Zeit darauf der Ansitz Wohlgemutsheim öffentlich versteigert. Nach wechselnden Besitzern kehrt der Ansitz 1860 durch Baron Hornstein in adelige Hände zurück. Seine Tochter schließt die Ehe mit Paul Graf Galen.
65 Jahre Don Bosco Schwestern in Baumkirchen
Die Don Bosco Schwestern erwerben 1959 von Bernhard Graf von Galen den Ansitz Wohlgemutsheim samt der kleinen Kapelle. Nach umfassenden Sanierungsarbeiten im Wohnbereich wird in den 60-er-Jahren ein Kindergarten und Exerzitienhaus errichtet. Die Kinderbetreuung wird den Bedürfnissen der Zeit angepasst und sukzessive ausgebaut. Heute befindet sich im Haus ein dreigruppiger Kindergarten und in den Räumlichkeiten der Volksschule Baumkirchen ein Hort. Beide Einrichtungen befinden sich in der Trägerschaft der Don Bosco Schwestern. Die 2005 getroffene Entscheidung, den Standort Baumkirchen aus finanziellen Gründen zu verlassen, wird revidiert. Der gesamte Standort wird mit viel Gottvertrauen von 2009 bis 2013 umstrukturiert, erweitert und von Grund auf erneuert.
10 Jahre Geistliches Zentrum und Tagungshaus „Schloss Wohlgemutsheim“
Seit Jänner 2014 wird das vormalige Exerzitienhaus als Geistliches Zentrum und Tagungshaus geführt. Es bietet alles, was man für Seminare, Tagungen und Exerzitien braucht – Zimmer, Garten und Rundum-Verpflegung aus der hauseigenen Küche inklusive. Das Haus erfreut sich wachsender Bekanntheit und konnte im vergangenen Jahr rund 3.200 Nächtigungen verzeichnen. Dazu kommt eine beachtliche Zahl an Tagesgästen. Die Don Bosco Schwestern selber setzen mit ihren Eigenveranstaltungen das ganze Jahr über einen spirituellen Akzent: Jahreswechsel, Oasentage, Exerzitien (auch für Mütter mit Kindern), Familienurlaub u.a.m. Ihr Anliegen ist es, den Menschen Raum zu geben, das Fundament ihres Daseins aus dem Glauben heraus zu stärken. Von 2014 bis 2022 war das Haus auch Heimat für den emeritierten Erzbischof Dr. Alois Kothgasser. Dieser war von 1997 bis 2003 Diözesanbischof von Innsbruck und von 2003 bis 2013 Erzbischof von Salzburg.

