Darstellung des Herrn - Mariä Lichtmess

Festtag am 2. Februar steht auch im Zeichen des kirchlichen "Welttag des geweihten Lebens"

Am 2. Februar, dem 40. Tag nach Weihnachten, feiert die katholische Kirche das Fest der Darstellung des Herrn (lat. praesentatio Domini), das im Volksmund auch Mariä Lichtmess genannt wird. Traditionell damit verbunden sind Kerzensegnungen und Lichterprozessionen. In den letzten Jahren hat das Fest einen neuen Akzent erhalten, weil am 2. Februar seit 1997 der „Welttag des geweihten Lebens“, also der Tag der Ordensleute, begangen wird.

 

Das Fest knüpft an den Bericht des Lukas-Evangeliums (Lk 2, 22–40) an, nach dem Jesus, wie alle jüdischen Erstgeborenen, kurz nach seiner Geburt von seinen Eltern zum Tempel gebracht und durch ein Opfer dem Herrn „dargestellt“ wurde. Zudem brachte Maria an diesem Tag ein Reinigungsopfer dar, wie es das jüdische Gesetz vorschrieb. Die Bibel berichtet in diesem Zusammenhang auch von der Begegnung mit der Prophetin Hanna und dem greisen Simeon, der Jesus als „Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für dein Volk Israel“ (Lk 2, 32) pries.

 

Begangen wurde das Fest der Darstellung des Herrn seit Anfang des 5. Jahrhunderts in Jerusalem; in Rom wurde es um 650 eingeführt. Aus einem Fest zu Ehren Christi entwickelte sich im Lauf der Zeit ein Marienfest. Seit der Liturgiereform der 1960er-Jahre wird es jedoch wieder als Fest des Herrn gefeiert.

 

Brauchtum 

Mariä Lichtmess hatte jahrhundertelang auch eine wichtige Bedeutung im bäuerlichen Arbeitsjahr. Es war der Tag, an dem das Arbeitsjahr begann und endete. Der Jahreslohn (in Geld oder Naturalien wie Kleidung und Schuhen) wurde ausbezahlt, der „Arbeitsvertrag“ per Handschlag verlängert oder die Knechte und Mägde konnten den Dienstherrn wechseln. In diesem Fall wurde dem Dienstboten das Dienstbuch, in dem alle Dienstorte und das Verhalten und die Leistungen der Magd oder des Knechts eingetragen wurden, ausgehändigt.

 

Bauernregeln 

„Ist’s an Lichtmess hell und rein, wird ein langer Winter sein. Wenn es aber stürmt und schneit, ist der Frühling nicht mehr weit.“

„Ist’s zu Lichtmess klar und hell, kommt der Frühling nicht so schnell.“

„Sonnt sich der Dachs in der Lichtmess-Woch‘, kriecht er noch sechs Wochen in sein Loch.“

Meister von Großgmain: Darstellung des Herrn im Tempel mit Simeon, Archiv der Erzdiözese Salzburg (AES)/Josef Kral

Papst feiert am Freitag Gottesdienst zu Mariä Lichtmess

Messe im Petersdom am Fest "Darstellung des Herrn" steht auch im Zeichen des kirchlichen "Welttag des geweihten Lebens"

Papst Franziskus feiert im Petersdom eine Messe zum katholischen Fest "Darstellung des Herrn". Das teilte der päpstliche Zeremonienmeister, Erzbischof Diego Ravelli, mit. Franziskus, der selbst dem Jesuitenorden angehört, feiert den Gottesdienst am Abend (17.30 Uhr) mit den Mitgliedern kirchlicher Orden und Säkularinstitute. Die katholische Kirche begeht den 2. Februar auch als "Welttag des geweihten Lebens".

 

 

Eine Meldung von www.kathpress.at