Ethikforum 2022 am 1. Juni im Haus der Begegenung
Schwangerschaft und Geburt sind eine existentielle Erfahrung, die nicht nur körperlicher, sondern auch emotionaler und sozialer Natur sind: Leben entsteht und entfaltet sich und wird der Welt geschenkt.
Allerdings bedeutet Leben immer auch Sterben. Ein Faktum unseres Lebens ist und bleibt der Tod. Während viele Menschen eine gute Zeitspanne zwischen Lebensanfang und Lebensende füllen können, trifft das unausweichliche Ende für manche Menschen früher ein.
Wie früh ist zu früh? Manchmal ist es so früh, dass das neue Leben ungeboren oder eben geboren stirbt und sich so zur Tragödie entpuppt. Was bleibt ist Leere, Erschütterung, Überforderung und Ausweglosigkeit.
Auch bei Fetoziden spielt sich ein Szenario mit ähnlichen Erfahrungsmerkmalen ab –
nur unter anderen Bedingungen. Doch ist dies überhaupt vergleichbar? Und wenn menschliches Leben einfach „satt“ geworden ist und deshalb Sterben herbeigeführt wird, bedingt durch eine persönliche Entscheidung, wie verhält es sich dann? Gibt es hier kein „zu früh“? Erweist sich hier der immer schon gefürchtete Feind des Lebens – der Tod – tatsächlich als tröstlich? Leben im Sterben und Sterben im Leben – unterschiedliche Perspektiven werden durch folgende Rednerinnen geöffnet und diskutiert:
„Die Liebe bleibt - aus dem Leben einer Sternenkindermama“
Monika Osl, Akademischer Mental Coach, Lebens- und Sozialberaterin, Tirol.
„Abschied am Beginn des Lebens“
Prim. Univ.-Prof. DDr. med. Barbara Maier, Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Wien.
„Sterben - autonom, lebenssatt, hoffnungslos, getröstet? Zum Spannungsbogen von Leben und Tod“
em. Univ.-Prof. DDr. Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz, Vorstand des EUPHRat,
Professorin für Philosophie, Heiligenkreuz.
Moderation: Georg Schärmer
