Caritas-Haussammlung startet für Menschen in Not

Innsbrucker Bischof Glettler würdigt ehrenamtliche Haussammler und Spender - Caritas-Direktorin Rathgeb besorgt über zunehmende Zahl armutsgefährdeter Personen

Dieser Tage startet in der Diözese Innsbruck die Caritas-Haussammlung für Menschen in Not in Österreich. Rund 1.300 Tirolerinnen und Tiroler sammeln im März ehrenamtlich für die Caritas. Letztes Jahr sind so 576.000 Euro zusammengekommen. Die Haussammlung wird in ganz Tirol durchgeführt. In den Bezirken Kitzbühel und Kufstein durch die Caritas der Erzdiözese Salzburg. Im Durchschnitt der Jahre 2019 bis 2021 gelten laut dem neuesten Armutsbericht des Landes Tirol ("Armut und soziale Ausgliederung", 2023) 100.817 Personen als armutsgefährdet, was einer Armutsgefährdungsquote von 13,5 Prozent entspricht.

Der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler hob am Freitag im Rahmen einer Pressekonferenz in Innsbruck den Stellenwert der Haussammlung hervor. "Die Caritas-Haussammlung ist jährlich eine große Herausforderung. Es braucht Menschen, die sich auf den Weg machen, von Tür zu Tür. In unserer nervösen und von vielen Krisen erschütterten Zeit wächst leider die Versuchung, bei den eigenen Befindlichkeiten stehenzubleiben."

Zum Glück gebe es aber zahlreiche Ehrenamtliche, die sich nicht damit begnügen. "Bewegt von den konkreten Nöten der Menschen stellen sie Zeit und Herzensenergie zur Verfügung", würdigte der Bischof die Sammlerinnen und Sammler. Sein Dank gelte zugleich auch allen, "die ihre Türen und Geldtaschen öffnen, um die Caritas bei ihren zunehmend größer werdenden Aufgaben zu unterstützen".

Spenden aus der Haussammlung dienen zur Gänze der Inlandsarbeit der Caritas. Sie unterstützt damit Menschen, die dringend Hilfe brauchen. Zum Beispiel mit der Katastrophenhilfe, Familienhilfe, Demenz-Beratung, ehrenamtliche Besuchsdienste, Sozialberatung, Caritas-Lerncafes oder Wärmestuben und Essensausgaben. Zehn Prozent der Erträge der Haussammlung bleiben direkt in den Pfarren und werden ganz lokal dort eingesetzt, wo es notwendig ist.

Rathgeb: Sorge angesichts Entwicklungen
Die Caritas Tirol könne an zwei Angeboten besonders gut einschätzen, wie ernsthaft die Lage ist, wie Caritas-Direktorin Elisabeth Rathgeb erläuterte: an den Sozialberatungen und den Wärmestuben. In der Caritas-Sozialberatung wurden 2023 demnach 5.944 Beratungen in Anspruch genommen. Das sei gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung um 50 Prozent. Grund für die stark gestiegenen Anfragen seien Mieten, Energiekosten und Existenzsicherung. In den Wärmestuben gebe es kostenlose Mahlzeiten. Die Zielgruppe seien in erster Linie Obdachlose. Auch hier sei von 2022 auf 2023 eine signifikante Steigerung um 22 Prozent auf 42.096 Mahlzeiten zu beobachten. 

Rathgeb beobachtet die Entwicklung mit Sorge: "An diesen Schauplätzen der Not erkennen wir, wie groß das Problem ist. Wenn Menschen ihre Rechnungen nicht mehr begleichen können, ist die Caritas gefragt. In einer umfassenden Sozialberatung versuchen wir, den Menschen finanziell nachhaltig Stabilität zu geben. Wir helfen bei der Erstellung eines Haushaltsplans und bei Förderanträgen." In den Wärmestuben gebe es Essen, eine Duschmöglichkeit und Sozialberaterinnen, die sich Sorgen anhören und versuchen, weiterzuhelfen. "All das ist nur mit der Unterstützung unserer Spender und Spenderinnen möglich", so die Caritas-Direktorin.

 

Eine Meldung von www.kathpress.at 

 

Caritas-Spendenkonto 

IBAN AT79 3600 0000 0067 0950

Kennwort: Haussammlung 2024

Online-Spenden: www.caritas-tirol.at/online-spenden

Die Caritas-Haussammlung unterstützt die Pfarrcaritas direkt vor Ort sowie Projekte und Einrichtungen in Tirol. 

Foto: Haussammler Alois Gedl, Caritas-Direktorin Elisabeth Rathgeb, Bischof Hermann Glettler, Haussammlerin Rosa Bramböck (Foto: Karin Bachmann)