Vier Fragen zur Fußball-EM an Bischof Hermann Glettler

Mit der EURO 2024 naht ein sportliches Großereignis, das den multiplen Krisen der Gegenwart lebenslustvolles, gewaltfreies Kräftemessen gegenüberstellen soll und das gerade in Österreich mit hohen Erwartungen verbunden ist. die katholische Nachrichtenagentur KATHPRESS hat Bischof Hermann Glettler vier Fragen rund um die Euro 2024 gestellt:

Wer ist Ihr heißester Favorit auf den EM-Sieg?
Ich denke, dass es Spanien schaffen wird, Deutschland eher nicht. Realistische Außenseiterchancen vielleicht auch für uns, aber da müsste bereits gegen Frankreich eine Überraschung gelingen.  

Was trauen Sie der österreichischen Nationalmannschaft zu?
Sie wird uns phantastische Spiele bieten, vermutlich genau mit dem erfreulich ungenierten Zug zum Tor, den wir in den letzten Spielen so oft erlebt haben. Vieles ist möglich. 

Kann Fußball Frieden und Völkerverständigung fördern oder schürt er eher Nationalismus?
So ernst sportlichen Entscheidungen auch sein können, insgesamt ist der Fußball eine wohltuende Lockerungsübung. Ein europäisches Wir-Gefühl wird mit Sicherheit gestärkt, in Zeiten nationalistischer Verengungen durchaus heilsam.  

Was ist ihnen insgesamt noch wichtig?
Ich wünsche mir faire Spiele und starke Gesten der Solidarität für jene Völker, die aktuell unter Terror und Krieg leiden. Die EM wird hoffentlich ihre mediale Aufmerksamkeit nützen – Absage an jede Form von Rassismus und Ausgrenzung. Der mühsame Zusammenhalt in Europa braucht gute Emotionen. 

Bischof Glettler hofft, dass die Fußball-EM das Wir-Gefühl in Europa stärkt. Foto: Aichner

Ein völkerverbindendes Fest

Der Diakon und langjährige international tätige Schiedsrichter Konrad Plautz über seinen Titelfavoriten, die Chancen der Österreicher und das Schöne am Fußball.

Mein heißester EM Favorit ist natürlich Frankreich, allein schon von seinen Stars und seinem Spielsystem her. Der österreichischen Mannschaft traue ich zu, dass sie in der Gruppenphase eine gute Performance abliefern. Ob es zum Aufstieg reicht, da bin ich mir nicht sicher. Österreich spielt in einer ganz  schwierige Gruppe ist.

Fußball hat ein starkes verbindendes Element. Auch wenn es ab und zu Ausschreitungen gibt so muss man  sagen: Wenn man sieht, wie viele Tausende von Menschen in die Stadien kommen, um friedlich miteinander umgehen und feiern zu können, dann ist Fußball auf alle Fälle etwas, das die Völker, Kulturen und Religionen miteinander verbindet.

Bildquelle: Wikipedia, Steindy