medcare-Projekt von Caritas und Rotem Kreuz feiert Geburtstag

Seit einem Jahr erhalten Menschen medizinische Hilfe, auch wenn sie nicht versichert sind und sich den Arzt nicht leisten können: medcare, das gemeinsame Projekt von Caritas und Rotem Kreuz, feiert seinen ersten Geburtstag.

Eine beispielhafte und zukunftsweisende Sozialeinrichtung in Innsbruck blickt auf ein erfolgreiches erstes Jahr zurück. medcare - ein Gesundheitsprojekt von Caritas und Rotem Kreuz, wurde im November 2013 gegründet, um Menschen eine medizinische Grundversorgung zu sichern, die nicht krankenversichert sind und sich einen Arzt nicht leisten können.

Wie wichtig diese Einrichtung auch in Tirol ist, zeigen die Zahlen, die am 17. November auf einer Pressekonferenz präsentiert wurden. 359 Patienten wurden in diesem Jahr medizinisch betreut, 1098 Ordinationsbesuche bzw. Visiten mit einem Kleinbus wurden verzeichnet. Die Sozialarbeiter der Caritas wiederum haben 722 Beratungen durchgeführt und damit 275 Menschen betreut.

Geleitet wird medcare von der medizinischen Leiterin Dr. Uschi Waibel vom Roten Kreuz und Gertraud Gscheidlinger, die Leiterin der sozialarbeiterischen Belange von medcare  der Caritas Tirol.
Medizinisches Angebot für Menschen am Rand
„Wir richten uns an Menschen, die keinen Zugang zu medizinischer Versorgung haben“, so Dr.  Waibel. „Alle unsere Ärztinnen und Ärzte arbeiten hier freiwillig und kostenlos. Auch diplomierte Pflegekräfte und SanitäterInnen sind in der Ordination oder im medcare-Bus dabei.“ Dieser Bus fährt im Gefolge des Vinzibuses zwei Stationen in Innsbruck an, um die Menschen medizinisch zu versorgen. "Das Besondere unserer Einrichtung besteht auch darin, dass wir auf die Menschen zugehen und nicht nur warten, bis sie kommen", so Waibel.
 
Sozialarbeiter nehmen Schwellenangst
„Wir kennen die Menschen, die bei uns meist zuerst am Caritas-Bahnhofsozialdienst andocken“, sagt Gertraud Gscheidlinger. „Sie bringen die unterschiedlichsten sozialen, aber auch gesundheitlichen Probleme mit und sind meist nicht versichert. Wenn unsere KlientInnen ‚ihre‘ Sozialarbeiterin bei der Anmeldung von medcare sehen, ist der Schritt über die Schwelle wesentlich leichter.“ Die eigentliche, aufwändige Sozialarbeit ergibt sich nach der medizinischen Erstabklärung und Behandlung. 722 Beratungen und weiterbegleitende Sozialarbeit bei 275 Klienten von medcare registrierte das Team - überwiegend EU-Bürger.
Das Projekt medcare ist ein zeitgemäßes Signal für eine in Zukunft unverzichtbare Kooperationsstrategie innerhalb des Sozial- und Gesundheitsbereiches. medcare wird von Stadt Innsbruck, Land Tirol und der Tiroler Gebietskrankenkasse finanziert, die Ärzte arbeiten freiwillig und unentgeltlich mit. „Großer Dank geht an die Stadt Innsbruck, das Land Tirol und die Tiroler Gebietskrankenkasse, die das Projekt finanziell unterstützen bzw. an die Spender/innen“, so Caritasdirektor Georg Schärmer und der Präsident des Roten Kreuzes Tirol Reinhard Neumayr unisono. 

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