Tagungsreihe über Religion und Staat wurde fortgesetzt

Initiator Rees zog Positiv-Bilanz zur Tagung "Seelsorge angesichts von Säkularisierung, interreligiösem Dialog und Pluralität" am 15./16. April an Uni Innsbruck

Die Frage nach der Zukunft der Seelsorge im Kontext von Säkularisierung, interreligiösem Dialog und Pluralität stand im Zentrum einer Tagung, die am 15./16. April an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck über die Bühne ging. Die vom emeritierten Kirchenrechtler Prof. Wilhelm Rees gemeinsam mit Prof. Johann Bair vom Innsbrucker Institut für Römisches Recht und Rechtsgeschichte initiierte Tagung setzte eine bereits 2015 gestartete Tagungsreihe zum Generalthema "Religion und Staat im Brennpunkt" fort.

 

Wie Rees und Bair in einer Bilanz zur Tagung festhielten, zeigte sich in den Beratungen, wie unterschiedlich die jeweiligen Kirchen und Religionsgesellschaften und -gemeinschaften auf das alle gleichermaßen betreffende Problem eines "schwindenden Vertrauens" in die "Problemlösungskompetenz" von Seelsorgern umgehen. Manche würden darauf mit einer "stärkeren Professionalisierung der Seelsorge, beispielsweise durch den Erwerb von Zusatzqualifikationen durch Seelsorger und Seelsorgerinnen" reagieren; andere wiederum würden in einer "stärkeren Fokussierung der Seelsorge auf die ureigensten Elemente des Religiösen, die Heilsmittel, Sakramente, Rituale, Gebete und vertraulichen Gespräche" eine Möglichkeit zur Wiedergewinnung verlorenen Vertrauens sehen.

 

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer entstammten laut Rees und Bair dem Kreis der staatlich anerkannten Kirchen und Religionsgesellschaften sowie von den religiösen Bekenntnisgemeinschaften. Für die Katholische Kirche nahm die Leiterin des Österreichischen Pastoralinstituts (ÖPI), Gabriele Eder-Cakl, an der Tagung teil. Seitens der Evangelischen Kirche A.B. war die Pfarrerin, Krankenhaus- und Gefängnisseelsorgerin Ulrike Swoboda anwesend. Von Seiten der Altkatholischen Kirche nahm Bischöfin Maria Kubin teil.

 

Weitere Teilnehmer kamen aus der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten, der Pfingstkirche, der Neuapostolischen Kirche, der Christengemeinschaft, der Vereinigungskirche, der Sikh Gemeinde, der Alevitischen Glaubensgemeinschaft, der Islamischen Glaubensgemeinschaft, der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, der Bahai Gemeinde sowie der Freikirchen.

 

Die bisherigen Tagungen der Reihe behandelten die Themen "Anerkannte Religionsgemeinschaften in Österreich und ihre Erwartungen an das Staat-Kirche-Verhältnis", "Religionsunterricht in der öffentlichen Schule im ökumenischen und interreligiösen Dialog", "Fundamentalismus: Bedeutung, Rolle und Umgang", "Leistungen der Kirchen und Religionsgemeinschaften für Staat und Gesellschaft" sowie "Religiöse Symbole", "Die Stellung der Frau im Blickfeld von Kirchen und Religionsgemeinschaften und ihre Rolle in Staat und Gesellschaft", "Religion und Geschlechtlichkeit/Geschlecht" und zuletzt 2023 "Relevanz von Kirchen und Religionsgemeinschaften im gesellschaftlich-politischen Diskurs".

(Infos: www.uibk.ac.at/praktheol/aktuell/religion-und-staat23.html)

 

Eine Meldung von www.kathpress.at 

Foto: Cincelli/dibk.at