Paralympische Spiele in Rio

Am Mittwoch werden in Rio de Janeiro die Paralympischen Spiele eröffnet. . Mit einem der chancenreichsten Medaillenkandidaten des österreichischen Teams, Andreas Onea führte die Wiener Kirchenzeitung "Der Sonntag" ein Interview.

Am Mittwoch werden in Rio de Janeiro die Paralympischen Spiele eröffnet. Einer der chancenreichsten Medaillenkandidaten des österreichischen Teams, Andreas Onea, hat im Interview mit der Wiener Kirchenzeitung "Der Sonntag" eingemahnt, dass Menschen mit Behinderung kein Mitleid, sondern Chancengleichheit bräuchten. "Mich, als Mensch mit Behinderung in der Gesellschaft, betrifft einfach die Grundskepsis und Grundangst Menschen mit Behinderung gegenüber", so Onea wörtlich. Er verlor als Sechsjähriger bei einem Verkehrsunfall seinen linken Arm. Der heute 24-jährige gehört zu den erfolgreichsten Schwimmern im Behindertensport.

Der mehrfache Medaillengewinner bei Welt und Europameisterschaften im "Sonntag"-Interview über seine Schulzeit in einem Wiener Gymnasium: "Das war eine ganz normale Schule ohne Inklusionssystem. Das war auch überhaupt kein Problem, weil ich da als Jugendlicher im normalen Schulalltag integriert war. Ich habe alle Dinge mitmachen können. Wenn ich im Turnunterricht einmal eine Übung nicht machen konnte, habe ich Ersatzübungen gemacht."Er sei sich sicher, so Onea, dass seine Klassenkameraden, aber auch seine Kollegen im Schwimmverein nie ein Problem im Umgang mit einem Menschen mit Behinderung haben werden, weil sie damit konfrontiert waren. "Sie haben das selber erlebt, dass es vollkommen egal ist, ob ein Mensch einen Arm weniger hat oder nicht. Er ist genauso ein Mensch, und er kann genauso Dinge leisten. Was wir gesamtgesellschaftlich verändern müssen, ist die Wahrnehmung. Es geht nicht um Mitleidsdenken, sondern darum, Chancengleichheit herzustellen."Eine zentrale Rolle in seinem Leben spiele der Glaube, bekannte der Spitzensportler, der in einer christlichen Freikirche beheimatet ist: "Der Glaube hat mir geholfen, dass ich verstanden habe, dass einfach etwas Größeres da ist, das mich leitet, dass Gott da ist, der mich begleitet, dass ich nicht alleine bin auf diesem Weg. Das ist einfach das, was ich gelernt habe, wo mir der Glaube einfach so viel Kraft gegeben hat."Bei den bislang größten Paralympics der Geschichte stehen an den elf Wettkampftagen in Rio 528 Medaillenentscheidungen in 23 Sportarten an. Zu den rund 4.350 Athleten aus 176 Ländern gehören auch 27 österreichische Sportlerinnen und Sportler. Mit dabei ist auch wieder Olympia-Seelsorger P. Johannes Paul Chavanne. Er feiert mit Sportlern, Trainern und Funktionären Gottesdienste und steht für seelsorgliche Gespräche zur Verfügung. 
Paralympiaden seit 1988 Die Paralympischen Spiele, kurz Paralympics, sind die Olympischen Spiele für Sportler mit Behinderung. Die Sommerspiele werden seit 1988, die Winterspiele seit 1992 immer rund drei Wochen nach den Olympischen Spielen am gleichen Austragungsort veranstaltet. Bereits 1948 wurde parallel zu den Olympischen Spielen eine Sportveranstaltung für Rollstuhlfahrer organisiert. Seit 1960 wurden dann regelmäßig alle vier Jahre die Weltspiele für Behinderte ausgetragen.Der Paralympische Fackellauf startet im britischen Stoke Mandeville, dem Gründungsort der paralympischen Bewegung. Der Paralympische Eid, - das Fairness-Versprechen von einem Athleten und einem Kampfrichter bei der Eröffnungsfeier - ist dem der Olympischen Spiele angeglichen, jedoch wird das Wort olympisch durch paralympisch ersetzt.Organisator der Paralympics ist das Internationale Paralympische Komitee (IPC) mit Sitz in Bonn. Als Logo fungieren drei farbige Bögen in Rot, Blau und Grün.
Unter anderem sind auch zwei Tiroler dabei.
Martin Legner aus Mils tritt mit Rollstuhltennis- Urgestein an und der Innsbrucker Krisztian Gardos mit Tischtennis.
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Auf dem Bild ist ein körperlich behinderter Mann mit seinem Hund zu sehen
Bild: pixabay.at