Ökumene-Gedenken an Otto Neururer und Matthias Spanlang

Die katholische Diözese Erfurt und die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) gedenken an die Ermordung der beiden österreichischen Priestermärtyrer des Konzentrationslagers Buchenwald, Otto Neururer und Matthias Spanlang.

Die katholische Diözese Erfurt und die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) gedenken am Samstag, 18.. Juli an die Ermordung der beiden vor 80 Jahren ermordeten österreichischen Priestermärtyrer des Konzentrationslagers Buchenwald, Otto Neururer und Matthias Spanlang. Der ökumenische Gottesdienst beginnt um 10.30 Uhr auf dem ehemaligen Appellplatz der Gedenkstätte Buchenwald.

Otto Neururer wurde am 25. März 1882 in Piller (Pfarre Fließ) in Tirol geboren. Nach seiner Priesterweihe im Jahre 1907 wirkte er an verschiedenen Tiroler Orten als Geistlicher. 1932 wurde er zum Pfarrer in Götzens bestellt. Weil Neururer als damaliger Pfarrer von Götzens in Tirol einer jungen Frau von der Ehe mit einem aus der Kirche ausgetretenen und geschiedenen Nationalsozialisten abriet, verhaftete ihn die Gestapo am 15. Dezember 1938 und brachte ihn zunächst in das Gefängnis nach Innsbruck, dann ins KZ Dachau und später ins KZ Buchenwald.

Auch im Konzentrationslager wirkte Neururer als Seelsorger. Als ein Mithäftling getauft werden wollte, begann er demnach mit seinem aus dem oberösterreichischem Kallham stammenden Mitbruder Matthias Spanlang trotz Verbots den Glaubensunterricht. Die verbotene Religionsausübung wurde jedoch entdeckt. Neururer und Spanlang kamen daraufhin in Sonderhaft. Neururer wurde Ende Mai 1940 nackt und kopfüber an den Füßen aufgehängt, bis nach 36 Stunden der Tod qualvoll eintrat.

 

1996 Seligsprechung von Spanlang und Neururer  

Spanlangs Tod wurde vier Tage später beim Gefangenenappell im KZ Buchenwald bekannt gegeben. Man vermutet, dass er in ähnlich grausamer  Weise ermordet wurde, doch es gibt keine Gewissheit über die Todesumstände.

Spanlang und Neururer, der 1996 von Papst Johannes Paul II. als Märtyrer seliggesprochen wurde, gelten als die ersten verstorbenen Priester des von 1937 bis zum 11. April 1945 bestehende KZ Buchenwald. Von den insgesamt 250.000 dort inhaftierten Menschen starben 50.000 durch die mörderischen Arbeits- und Lebensbedingungen oder wurden von der SS willkürlich ermordet.

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Der Tiroler Otto Neururer wurde 1996 seliggesprochen.