Caritas: Hilfe an zwei Fronten

Die Caritas Tirol startet die Kampagne "Für eine Zukunft ohne Hunger". Helfen will sie in zwei Krisengebieten: In Westafrika und in den Krisengebieten im Nahen Osten.

Die Caritas Tirol startet die Kampagne "Für eine Zukunft ohne Hunger". Helfen will sie in zwei Krisengebieten: In Westafrika und in den Krisengebieten im Nahen Osten.
 
Nicht immer muss ein Spendenaufruf mit einer Schreckensmeldung beginnen. Darum steht hier am Anfang die gute Nachricht: Heute leiden weniger Menschen an Hunger als noch vor zehn Jahren, die Zahl der Menschen, die in völliger Armut leben, ist ebenfalls zurückgegangen. Auch die Zahl der Kinder, die nicht älter werden als fünf Jahre, ist in den vergangenen 25 Jahren deutlich gesunken.Mit dieser Botschaft startet die Caritas Tirol in die Kampagen "Für eine Zukunft ohne Hunger": Die Hilfe jener Menschen, die bereit sind, zu teilen, kommt an. NIcht nur global lässt sich das durch die Zahlen der UN-Millenniumsziele belegen. Caritasdirektor Georg Schärmer weiß auch, was mit Spendengeldern aus Tirol erreicht wurde: "Unsere Projekte für Ernährung, Landwirtschaft, Wasser und Bildung erreichen jedes Jahr mehr als 120.000 Menschen in Westafrika". Allein in Mali konnten bisher 160 Brunnen gebaut werden, so Schärmer. 

Hunger stillen, Bildung ermöglichen
Und dennoch: Hilfe ist nach wie vor nötig. Um den schlimmsten Hunger zu stillen, um für sauberes Wasser zu sorgen oder Kindern einen Schulbesuch zu ermöglichen. Oder um jenen Menschen, die vor den gewälttätigen Konflikten im Nahen Osten geflohen sind, eine Zukunft zu geben. Schärmer nennt für die diesjährige Kampagne zwei Schwerpunkte: Der Kampf gegen den Hunger in Westafrika und der Einsatz für Bildungs- und Schulprojekte im Nahen Osten, wo vor allem die Lage der syrischen Flüchtlinge immer dramatischer werde. 

Kein Friede ohne Gerechtigkeit
"Solange die Lebenschancen auf unserer Erde so ungleich verteilt sind, wird es keinen Frieden geben", sagte Bischof Manfred Scheuer bei der Pressekonferenz zur Spendenkampagne am Freitag, 10. Juli in Innsbruck. Die Schauplätze der Not, der kriegerischen Konflikte, der Verfolgung und das Elend in Afrika und den Flüchtlingslagern im Nahen Ostens dürfen niemanden unberührt lassen“, so Scheuer.
Als Caritasbischof für Österreich sei es ihm ein besonderes Anliegen, allen zu danken, die zum Gelingen der Entwicklungszusammenarbeit beitragen und sich für Flüchtlinge einsetzen. 

Die kaum vorstellbaren Ausmaße des Elends
Aus erster Hand aus den Krisengebieten des Nahen Ostens berichtet Sabine Wartha. Die Tirolerin leitet die humanitäre Hilfe der Caritas Österreich. Und auch wenn Zahlen in dieser Dimension schwer vorstellbar sind, müssen sie doch genannt werden: Von den 20 Millionen Einwohnern von Syrien ist mehr als jeder zweite auf der Flucht. Würden alle Österreicher fliehen, wären es bei weitem nicht so viele... Allein sieben Millionen Kinder sind vom Krieg betroffen, haben unfassbares erlebt und sind traumatisiert. Der Libanon, ein Land mit vier Millionen Einwohnern, hat 1,2 Millionen registrierte Flüchtlinge aufgenommen. Ein Land, ungefähr so groß wie Tirol. 

Für die Caritas heißt das: Lebensmittel verteilen, Decken, Matratzen, Kleidung zur Verfügung stellen und vor allem: Kindern einen Schulbesuch zu ermöglichen. Sabine Wartha: "Hier wächst eine verlorene Generation heran von Menschen, die keinen Zugang zur Bildung haben". Ihnen müsse vermittelt werden, dass nicht Terror und Gewalt das letzte Wort haben, sondern die Hoffnung auf ein besseres Leben, so Wartha.
 
So kann man helfen: 

Caritas-Aktionstag „Für eine Zukunft ohne Hunger“ am 31. Juli von 10 bis 16 Uhr in der Maria-Theresien-Straße in Innsbruck. Wie schmeckt eisgekühlter Hibiskustee? Was ist ein Bouli? Wie hilft er gegen Hunger? Warum ist Hunger besonders für Kinder unter fünf Jahre dramatisch? Lukullische Kostproben und Infos aus erster Hand geben Georg Schärmer (Caritasdirektor), Andrä Stigger (Leiter der Caritas Tirol Auslandshilfe), die Projektreferentinnen für Burkina Faso und Mali Verena Egger und Elisabeth Förg. Darüber hinaus wird Hirse gestampft, eine Mini-Fotogalerie gibt Einblicke in die Projektarbeit und ein „Bildungsüberfall“ des Welthauses ist in Vorbereitung.
Sammelaktion „Für eine Zukunft ohne Hunger“ am 1. August von 8 bis 12 h vor MPREIS Filialen
Freiwillige Helferinnen und Helfer bitten um Spenden für Menschen, die nicht genug zu essen haben. Sie kommen u.a. Kindern und ihren Müttern in den Caritas Ernährungszentren in Burkina Faso zugute. Dort bekommen Mütter für ihre unter- bzw. mangelernährten Kleinkinder Babynahrung und werden über abwechslungsreiche, gesunde Ernährung geschult. 

Spendenidee für zu Hause: (M)ein leeres Marmeladeglas als Katastrophenhelfer
Ein leeres Glas suchen, das selbstklebende Etikett anbringen, Kleingeld einwerfen und dann auf das Caritaskonto überweisen. Infos & Bestellungen für die selbstklebenden Aufkleber bei Gabriele da Pozzo, Telefon 0512 7270 802 oder per Mail unter g.dapozzo.caritas@dibk.at
 
Spendenkonto
Raiffeisenlandesbank Tirol
IBAN: AT79 3600 0000 0067 0950 BIC: RZTIAT22
Kennwort „Für eine Zukunft ohne Hunger“ Online Spenden www.caritas-tirol.atSpenden für die Caritas sind steuerlich absetzbar. 

www.caritas-tirol.at 

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Diözese Innsbruck - Aktuell