Ältere Menschen besonders in den Blick nehmen

Berührende Gottesdienste zu Christi Himmelfahrt in Wohnheimen von Innsbruck

Am 21. Mai feierte die katholische Kirche das Fest Christi Himmelfahrt. Die Altenseelsorge der Diözese Innsbruck setzte an diesem Tag in Innsbruck ein ganz besonderes Zeichen. Sie nahm den Feiertag unter derzeit vorherrschenden Bedingungen zum Anlass, besonders Ältere und Kranke Menschen in den Blick zu nehmen. In gleich fünf Wohnheimen von Innsbruck wurden Gottesdienste angeboten. Diese fanden zumeist in den Gärten und Innenhöfen der Heime statt. Die BewohnerInnen konnten damit auch von Fenstern und Balkonen der Messfeier beiwohnen.

Bischofsvikar Jakob Bürgler feierte mit den Bewohnerinnen im Wohnheim Tivoli einen berührenden Gottesdienst. Das Seelsorgeteam um Mira Stare bereitete die Messfeier vor, die vom Amraser Dreigesang musikalisch gestaltet wurde.

In seiner Predigt ging der Bischofsvikar auf die vergangene Zeit ein: "Es ist gut, dass wir die Nähe, die wir im Herzen immer gehabt haben, jetzt endlich wieder spürbar machen können. Durch einen aufmunternden Blick, durch ein Wort des Trostes, persönlich zugesprochen, durch einen stärkenden Besuch. Damit wird deutlich, was wir glauben: Gott verlässt uns nicht. Er ist da. Er geht mit. Auch durch so bittere Zeiten. Er streckt uns seine Hand entgegen. Er bewohnt unser Herz, ganz tief innen." Symbolisch verwendete der Bürgler die Hand als Zeichen an diesem Feiertag: "Einerseits zeigt die Hand fest nach oben: Jesus Christus nimmt uns an der Hand und führt uns heim, in seine glückliche Heimat. Und andererseits zeigt die Hand zum Mitmenschen. Jesus Christus ist da. Er ist gegenwärtig. Er verlässt uns nicht. Er streckt uns die Hand entgegen und hält uns fest. Das ist unendlich tröstlich."

Einen Beitrag dazu finden Sie in der ORF TVthek von Tirol heute unter https://tvthek.orf.at/profile/Tirol-heute/70023 

Weitere Gottesdienstangebote gab es: 

  • Wohnheim Saggen (voraussichtlich Garten) mit Bischof Hermann Glettler
  • Wohnheim St. Raphael mit dem ehem. Leiter der Klinikseelsorge Andreas Krzyzan
  • Wohnheim Pradl mit Regens Roland Buemberger (Kapelle)
  • Wohnheim Notburga mit einem Priester des Jesuitenkolleg (im Garten)

 

Altenseelsorge der Diözese Innsbruck 

Die Fachstelle Altenseelsorge versteht sich als Anlaufstelle für die kirchliche Seniorenarbeit (= Seniorenpastoral) in der Diözese Innsbruck. Sie hat die Aufgabe, haupt- und ehrenamtliche MitarbeiterInnen in der Seniorenpastoral zu beraten, zu begleiten und zu qualifizieren. Darüber hinaus ist sie Impulsgeberin für eine zeitgerechte Seniorenpastoral.

Die Fachstelle Altenseelsorge weiß sich der Frohbotschaft Jesu von einem menschenfreundlichen Gott verpflichtet. So setzt sie sich in ihren vielfältigen Kontakten und Kooperationen mit kirchlichen und außerkirchlichen PartnerInnen besonders für ein würdevolles Altern und die Wertschätzung alter Menschen ein.

 

Daten und Fakten Altenseelsorge 

In der Diözese Innsbruck sind derzeit 65 katholische SeelsorgerInnen (57 Frauen und 8 Männer) im Einsatz, 7 befinden sich darüber hinaus in Ausbildung. Diese ehrenamtlichen SeelsorgerInnen sind in 38 verschiedenen Heimen tätig. Sie betreuen ca. 3.200 HeimbewohnerInnen. – Darüber hinaus wird die Seelsorge auch für die An- und Zugehörigen und das Personal angeboten. Zusätzlich sind derzeit 8 evangelische Seelsorger/innen (7 Frauen, 1 Mann) mit oben genannter Ausbildung in den Heimen tätig. Zwischen katholischen und evangelischen SeelsorgerInnennnen gibt es ein gutes Einvernehmen bis hin zu einer guten gemeinsamen Teamarbeit.

Darüber hinaus sind in manchen Heimen auch Diakone ehrenamtlich oder im Rahmen ihrer kirchlichen Anstellung (jedoch ohne spezielle Ausbildung für diesen Seelsorgebereich) in der Seelsorge tätig.

Für Gottesdienste, sprich Eucharistiefeier und Krankensalbung, sind meist die Priester vor Ort (Pfarre, Seelsorgeraum, pensionierte Priester im Heim wohnend, Ordenspriester) zuständig. Außerdem kümmern sich die ehrenamtlichen Alten- und Pflegeheimseelsorger/innen um weitere Gottesdienstangebote, z.B. Wortgottesdienste, Andachten, Rosenkranz…

Viele Ehrenamtliche unterstützen die Seelsorge u.a. durch Begleitdienste beim Gottesdienst, musikalische Gestaltung, Rosenkranzgebet …

"Gerade in den vergangenen Wochen der anhaltenden Coronakrise hat sich gezeigt, wie hilfreich der Dienst der Seelsorge, vor allem einer hauptamtlichen Seelsorge im Heim ist", so Rudolf Wiesmann. Leiter der Fachstelle für Altenpastoral in der Diözese Innsbruck.

 

Trend in den vergangenen 15 Jahren 

In den vergangenen 15 Jahren kam es vermehrt zu einem Abbau hauptamtlicher Seelsorgestellen in den Heimen und dem Aufbau der ehrenamtlichen Struktur. In manchen Heimen wird die Seelsorge durch Pastoralassistent/innen koordiniert. Ehrenamtliche MitarbeiterInnen sind immer mehr gefordert im Bereich Liturgie. Die Akzeptanz und Wertschätzung sowie der geäußerte Bedarf der Seelsorge in den Heimen sind gewachsen. Der Trend zeigt einen Zuwachs von Heimen und Heimplätzen. Es gibt Immer mehr Menschen mit dementiellen Erkrankungen, die Verweildauer in den Heimen wird immer kürzer.

Mehrere Jahre gab es eine ehrenamtliche Seelsorgerin im mobilen Einsatz, in Kooperation mit der Nachbarschaftshilfe der ISD. Dieses Engagement übt derzeit niemand aus. Die Verantwortlichen der ISD und Rudolf Wiesmann von der diözesanen Fachstelle für Altenseelsorge sind allerdings dabei, dieses Engagement mit neuen Strukturen wieder aufzubauen. 

Nähere Informationen zur Altenseelsorge:
Dipl.-Theol./DSA Rudolf Wiesmann
Fachstelle Altenseelsorge
Tel: 0512/2230-4315
Mobil: 0676/87304315
E-Mail: altenseelsorge@dibk.at            

Berührender Gottesdienst im Wohnheim Tivoli mit Bischofsvikar Jakob Bürgler. Bild: Sigl