Familienverband für Mutterschutz nach Verlust
Der Katholische Familienverband Österreichs begrüßt ausdrücklich den Vorstoß von Familienministerin Claudia Plakolm, die Forderungen der Sternenkinder-Organisationen aufzugreifen und einen gestaffelten Mutterschutz bei Schwangerschaftsverlust zu prüfen.
„Mit einem Schwangerschaftsverlust fertig werden zu müssen, ist eine furchtbare Belastung. Frauen und Familien in dieser Ausnahmesituation sollten nicht alleine gelassen werden“, betont Britta Brehm-Cernelic, Vizepräsidentin des Katholischen Familienverbandes.
Der Familienverband unterstützt das Anliegen, Frauen künftig selbst entscheiden zu lassen, ob sie nach einem Schwangerschaftsverlust Mutterschutz oder Krankenstand in Anspruch nehmen möchten. „Für viele Frauen ist der Mutterschutz nach Schwangerschaftsverlust sehr wichtig für ihre Trauerbewältigung. Man braucht einfach Zeit, um körperlich und seelisch zur Ruhe zu kommen. Ob dies im Rahmen eines Mutterschutzes oder eines Krankenstands passiert, darüber sollen Frauen in dieser schweren Zeit selbst bestimmen können. Sie sollen entscheiden, was ihnen guttut“, so Brehm-Cernelic.
Lebensschutz bedeutet auch, Trauer ernst zu nehmen: Der Katholische Familienverband sieht im gestaffelten Mutterschutz ein wichtiges gesellschaftliches Zeichen: Auch jene Kinder, die das Licht der Welt nicht erblicken durften, sollen Anerkennung und Würde erfahren.
„Eltern tragen ihr Kind vom ersten Moment an im Herzen. Diese Liebe endet nicht mit einem frühen Abschied. Die rechtliche und gesellschaftliche Anerkennung dieses Verlustes ist für viele Familien ein wesentlicher Teil des Heilungsprozesses“, erklärt Brehm-Cernelic.
Anlässlich des internationalen „Tags der Lichter“ am 14. Dezember gedenkt der Familienverband aller verstorbenen Kinder – insbesondere der sogenannten Sternenkinder, die vor, während oder kurz nach der Geburt verstorben sind. Weltweit entzünden Menschen an diesem Tag Kerzen für ihre Kinder.
„Der Kerzenschein verbindet uns. Er zeigt betroffenen Frauen, Paaren und Familien: Ihr seid nicht allein“, so Brehm-Cernelic.