Diözese Innsbruck ehrt verdiente Persönlichkeiten

Päpstlicher Gregorius-Orden an ehemaligen EU-Kommissar Franz Fischler sowie diözesaner Petrus-Canisius-Orden an neun verdiente Persönlichkeiten.

Am Samstag, 21. Juni 2025, erhielten der ehemalige EU-Kommissar Franz Fischler den päpstlichen Gregorius-Orden sowie neun verdiente Persönlichkeiten für ihr gesellschaftliches Engagement und ihre Verdienste um die Kirche den Petrus-Canisius-Orden. Im Rahmen der Veranstaltung im Innsbrucker Haus der Begegnung hielt Fischler den Festvortrag zum Thema „Das Verhältnis der EU zum Christentum“.

 

Fischler in Festvortrag:Vertrauen in Politik, Demokratie, Europa und Kirchen wiederherstellen

Hochaktuell müssen wir unser kulturelles Vermögen für die Weiterentwicklung der inneren Ordnung Europas nach den Prinzipien der liberalen Demokratie und der Rechtsstaatlichkeit nutzen, sowie für das friedliche Zusammenleben“, meinte der ehemalige EU-Kommissar Dr. Franz Fischler. Anlass für seinen Vortrag über das Verhältnis der EU zum Christentum war die Verleihung des Päpstlichen Gregorius-Ordens im Haus der Begegnung Innsbruck. Diesen überreichten die Bischöfe Manfred Scheuer (Linz), der diesen beantragt hatte, und Bischof Hermann Glettler.Die Seele Europas müsse erlebt, nicht nur beschrieben werden, so Fischler in seiner Ansprache – und erinnerte an den ehemaligen Präsidenten der Europäischen Kommission Jaques Delors. Dieser habe der europäischen Einigung eine über das Politische hinausgehende Spiritualität verleihen wollen. Fischler: „Die europäische Seele ist immer noch eher ein zarter Hauch, kein geistiger Sturm… Wir sind immer noch unterwegs die europäische Seele zu suchen.“ Und Fischler ernüchternd: „Zur Zeit sind wir sogar eher dabei das, was wir an europäischer Seele gewonnen haben, wieder in Frage zu stellen oder gar aufzugeben“.Für die Zukunft Europas sieht Fischler als wichtigste Aufgabe „wieder Vertrauen in die Demokratie, in die Politik, in die europäische Einigung aber auch in die Kirchen – ja in alle öffentlichen Institutionen und auch in uns selbst wiederherzustellen“. 

 

Bischof Scheuer: Ehrung Fischlers für Handeln auf Grundlagen der Katholischen Soziallehre 

In seiner Laudatio für Franz Fischler hob Bischof Manfred Scheuer dessen Handeln auf Grundlage der Katholischen Soziallehre hervor. Er habe stark zum Ansehen der Kirche beigetragen – in vielen verschiedenen politischen Ämtern aber auch ehrenamtlich etwa in kirchlichen Stiftungen wie „pro oriente“. Bischof Scheuer würdigte auch das Verdienst von Ehefrau Heidi Fischler. „Ihr habt gezeigt, wie Bindung frei macht“, wandte sich Bischof Scheuer an die Eheleute.

 

Bischof Glettler: Petrus-Canisius-Orden für Strahlkraft im Leben 

Bischof Hermann Glettler wandte sich in seinen Dankesworten auch an jene, denen der diözesane Petrus-Canisius-Orden verliehen wurde. Sie hätten Licht- und Strahlkraft im Leben gezeigt und damit deutlich gemacht, worum es im Evangelium geht.  „Durch ihr Wirken in Kirche und Gesellschaft haben sie einen Unterschied deutlich gemacht – dort, wo Menschen der Frohbotschaft Jesu Raum geben und über ihr berufliches Engagement hinaus im Bereich von Bildung, Kultur und Soziales Verantwortung übernehmen, wird Hoffnung spürbar“, dankt Bischof Hermann Glettler den Geehrten.  

Den Petrus-Canisius-Orden erhielten bei der Feier Walter Hauser (Landeskonservator i.R.), Inge und Paul Ladurner (Nachlassverwaltung von Bischof Reinhold Stecher, Bischof Stecher Gedächtnisverein), Eckart Rainer (Leiter der Oberstaatsanwaltschaft i. R., Vorsitzender der Kommission für Opfer körperlicher, psychischer und sexueller Gewalt in der Diözese Innsbruck a.D.) und Christine  Scharmer (Koordinatorin des Projekts Rumänienhilfe).

Verhindert bei der Übergabe waren Marina Baldauf (Gründungsmitglied und Vorsitzende der Tiroler Hospizgemeinschaft), Lothar Müller (langjähriger Klinikseelsorger, Forschungskommunikation) sowie das Ehepaar Claudia Felicitas (Lehrende SOB, Vorstandsmitglied Stiftung Nothburgaheim) und Otto Sarnthein (Beamter Bundesministerium für Finanzen i.R., Gründungsmitglied des Gesamttiroler Schützenbundes, Landes- und Bataillonskommandant). Ihnen werden die Auszeichnungen zu einem späteren Zeitpunkt übergeben.

 

Fakt-Box 

Gregorius-Orden - eine päpstliche Ehrung 

Der päpstliche Gregorius-Orden wurde 1831 von Papst Gregor XVI. ins Leben gerufen und ist nach Papst Gregor dem Großen benannt. Er zählt zu den höchsten päpstlichen Auszeichnungen für Laien und wird für besondere Verdienste um die Kirche und die Gesellschaft verliehen. Die Insignie zeigt ein rot emailliertes Kreuz mit dem Bildnis des Ordenspatrons. Die Verleihung erfolgt direkt durch den Heiligen Stuhl.  

 

Petrus-Canisius-Orden: Höchster Orden der Diözese Innsbruck 

Der Petrus-Canisius-Orden ehrt Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Bildung, Medien, Kunst und Kultur, die sich im Rahmen ihrer beruflichen oder gesellschaftlichen Tätigkeit in besonderer Weise für die Unterstützung der Kirche eingesetzt haben. Gestaltet wurde der Orden von der akademischen Bildhauerin und Künstlerin Patricia Karg: Eine Hand reicht, die andere nimmt entgegen und in der Mitte zentral ist das Buch als Symbol für das Erbe von Diözesanpatron Petrus Canisius.

Diözese Innsbruck ehrt verdiente Persönlichkeiten
Alle Geehrten der Ordensverleihung der Diözese Innsbruck mit den Bischöfen Hermann Glettler und Manfred Scheuer. Foto: Karina Gstaltmeyr/dibk.at