Zukunft ermöglichen – Tag des Lebens

Am Tag des Lebens, dem 1. Juni, finden österreichweit viele Aktionen statt, die den Schutz des Lebens von Beginn an in den Mittelpunkt rücken

„Niemandem steht ein Urteil über Frauen zu, die einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen. Wir müssen jedoch alles tun, um die unantastbare Würde des menschlichen Lebens zu verteidigen und Frauen in Konfliktschwangerschaften zu unterstützen“, fordert der für Lebensschutz zuständige Familienbischof Hermann Glettler, der jede Instrumentalisierung und Verurteilung bei diesem hochsensiblen Thema ablehnt. Geduldig aufeinander zu hören sei ebenso wichtig wie das Thema nicht zu tabuisieren. Die Kirche biete bereits viele Beratungs- und Hilfsangebote an, „um Perspektiven der Hoffnung, der Ermutigung und des Vertrauens“ zu geben. Ein Schwangerschaftsabbruch bleibe ein unwiderruflicher Eingriff mit weitreichenden Folgen, die weit über die persönliche Situation hinausgehen würden. „Bereits nach drei Wochen schlagen zwei Herzen – es sind zwei Personen mit je eigener Würde und eigenen Rechten, die einen eigenständigen Schutzanspruch haben.“

 

Ethikforum „Wie früh ist zu früh? Leben im Sterben“ 

Mit dieser Frage beschäftigt sich das diesjährige Ethikforum der Diözese Innsbruck am 1. Juni, um 19 Uhr, im Haus der Begegnung. „Während viele Menschen eine gute Zeitspanne zwischen Lebensanfang und Lebensende füllen können, tritt das unausweichliche Ende für manche Menschen früher ein. Manchmal ist es so früh, dass das neue Leben ungeboren oder eben geboren stirbt. Was bleibt, ist Leere, Erschütterung, Überforderung und Ausweglosigkeit. Auch bei Fetoziden spielt sich ein Szenario mit ähnlichen Erfahrungsmerkmalen ab – nur unter anderen Bedingungen“, erklärt Margit Haider von der Abteilung Erwachsene und Familie der Diözese Innsbruck. Am hochkarätig besetzten Podium diskutieren Sternenkindmama Monika Osl, Primarin Barbara Maier und Religionsphilosophin Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz unter der Moderation des ehemaligen Caritasdirektors Georg Schärmer. Nähere Infos unter www.dibk.at/Media/Organisationen/Beziehung-Ehe-Familien/Ethikforum-Wie-frueh-ist-zu-frueh-Leben-im-Sterben

 

Not schwangerer und alleinerziehender Frauen wirksam begegnen 

Die Aktion Leben führt heuer bereits zum 13. Mal die Charity-Kampagne „Die Überraschung des Lebens“ durch. Der Erlös kommt schwangeren Frauen in Not zugute. „Das Leben ist wertvoll, voller Überraschungen und lässt sich nicht bis ins Detail planen. Daran möchten wir mit unserer Kampagne erinnern“, erklärt Andrea Reich-Riedmann von aktion leben tirol. „Von den gestiegenen Kosten in allen Bereichen sind aktuell viele Schwangere und Alleinerzieherinnen betroffen. Diesen Frauen helfen wir rasch und unbürokratisch.“ Im Rahmen der Charity-Kampagne werden rund um den „Tag des Lebens“ am 1. Juni in vielen Pfarren in Tirol türkise Überraschungs-Sackerl mit hochwertigen Produkten und Gutscheinen verteilt. Nähere Infos unter: www.aktionleben.at

 

Film „Lass uns reden“ 

In der Doku „Lass uns reden“ des Wiener Regisseurs Tamas Kiss erzählen direkt Betroffene über ihre Konfliktschwangerschaften, die Entscheidung zu deren Abbruch und die Zeit danach. Der Film zeigt klar, wie sehr die Sprachlosigkeit rund um Schwangerschaftsabbrüche und deren Folgen viele Menschen leiden lassen, während Unterstützung und Austausch tragfähige Entscheidungen und seelische Heilung fördern können. Infos und Termine in den Hollywood Megaplex-Kinos unter www.lassunsreden.film

 

Internationaler „Tag des Lebens“ und „Woche für das Leben“ 

Der „Tag des Lebens“ wurde 1978 von der Aktion Leben in Österreich eingeführt. Mittlerweile ist er zu einem internationalen „Tag des Lebens“ geworden. Er erinnert daran, dass sich das Leben sowie sein Entstehen nicht bis ins Detail planen lassen und der Mensch in jeder Phase seines Lebens wertvoll ist. Die ab 2006 in Salzburger Pfarren rund um den Tag des Lebens durchgeführte Woche für das Leben wurde 2010 erstmals österreichweit durchgeführt. Das Leben besonders in seinen vulnerablen Phasen zu schützen, steht dabei im Mittelpunkt zahlreicher Veranstaltungen. Mehr Informationen unter www.wochefuerdasleben.net

Foto: RitaE/Pixabay