Zu Weihnachten alle im Auge haben

In der Diözese Innsbruck liegt ein Schwerpunkt auf besonders herausgeforderte Personengruppen

Weihnachten ist für Katholiken, nach Ostern, das zweitwichtigste Fest im Jahr. Rund 2,4 Milliarden Christen weltweit feiern das Fest der Geburt Christi und damit nach ihrem Verständnis die Menschwerdung Gottes. Eigentlicher Feiertag ist der 25. Dezember, der Christtag, dessen Feierlichkeit allerdings am Vorabend beginnen. Das Mitfeiern der Gottesdienste in den Kirchen ist erlaubt, es gelten die aktuellen Covid-Richtlinien der österreichischen Bischofskonferenz.

Geschenke auch für Gefangene – Fotos: Cincelli/dibk.at

Besonders Geforderte im Auge behalten

Weihnachten ist als Fest der Familie und der Gemeinschaft für viele einsame, alleinstehende oder bedürftige Menschen eine herausfordernde Zeit. Das gilt auch für jene, die während der Feiertage und -nächte arbeiten müssen. Rund um Weihnachten legt die Diözese Innsbruck deshalb einen besonderen Schwerpunkt auf diese Personengruppen. Dies gilt insbesondere auch für den Diözesanbischof Hermann Glettler. Er feierte bereits am 13. Dezember 2021 mit Insassen und Personal der Justizvollzugsanstalt einen Gottesdienst.

 

Am Folgetag drückte er den SoldatInnen im Covid-Assistenzeinsatz den Dank der Diözese aus und übergab den Mitgliedern der Militärmusik in diesem Rahmen Notenmaterial für die Lieder des Gotteslobs. Für den 24. Dezember steht der Besuch mehrerer Sozialeinrichtungen am Programm für den Bischof. Am Nachmittag zelebriert er einen Gottesdienst im Hospizhaus in Hall. Im Anschluss besucht er die Mentlvilla. Am Abend feiert er den Gottesdienst in einer Innsbrucker Pfarre. Am Christtag folgt dann das bischöfliche Pontifikalamt im Dom zu St. Jakob in Innsbruck um 10 Uhr.

Reini Happ, Bischof Hermann Glettler, Schüler des BRG Adolf-Pichler-Platz, LRin Gabriele Fischer, Marc Pircher (v. l. n. r.)

Anrufen gegen die Einsamkeit

Pfarren, katholische Organisationen sowie Ordensgemeinschaften bieten spezielle Angebote für Menschen, die zu Weihnachten Unterstützung brauchen. Tradition hat bereits die Weihnachtsfeier gemeinsam mit bedürftigen Menschen der katholischen Gemeinschaft Sant’Egidio. Die Katharina-Stube ist am 24. Dezember normal wie an Werktagen von 9 bis 14 Uhr geöffnet. In der Wolfgangstube finden Frühstück und Abendessen wie gewohnt statt. 

 

Per Telefon kann ein Gespräch mit verständnisvollen Gesprächspartnern über die Einsamkeit am Weihnachtsfest hinweghelfen: Die Telefonseelsorge unter der Notrufnummer 142 steht gerade auch zu den Weihnachtsfeiertagen rund um die Uhr, kostenlos und anonym zur Verfügung. Online ist sie erreichbar unter: www.telefonseelsorge.at 

 

Smartphone-App, um Gottesdienste zu finden 

Den richtigen Weihnachtsgottesdienst für sich selbst zu finden ist nicht schwierig. Mit der App „Glauben.Leben“ steht dafür eine österreichweite Suchfunktion zur Verfügung. Sie kann unter www.glaubenleben.at für Android und iOS-Geräte heruntergeladen werden. 

 

Breites Angebot in den Medien 

Auch in diesem Jahr bieten Radio- und TV-Sender sowie kirchliche Livestreams ein vielfältiges Angebot, Weihnachten „daheim“ zu feiern. Diverse Themenschwerpunkte konzentrieren sich während der Feiertage. Eine aktuelle Übersicht über live übertragene Gottesdienste ist auf www.katholisch.at/corona/gottesdienste zu finden.

Friedenslicht als beliebte Tradition

In ganz Tirol beliebt ist es, am 24. Dezember das Friedenslicht bei einer der Ausgabestellen zu holen und dabei für einen guten Zweck zu spenden. Seit 30 Jahren wird das Friedenslicht auch nach Südtirol gebracht. In diesem Jahr war die Übergabe der Pfadfinder am Brenner deshalb besonders feierlich – beide Bischöfe der angrenzenden Landesteile nahmen daran teil. 

 

Das Datum ist umstritten 

Der Geburtstag von Jesus ist eigentlich unbekannt. In alten Aufzeichnungen ist vom 20. Mai zu lesen, andere wiederum sprechen vom 6. Jänner. Die Frage, warum ausgerechnet der 25. Dezember als Weihnachtsdatum gewählt wurde, löst unter Fachleuten Diskussionen aus. Einige Historiker gehen davon aus, die Kirche habe den Termin bewusst gewählt, um das von den römischen Kaisern eingeführte heidnische "Geburtsfest des unbesiegbaren Sonnengottes" ("Sol Invictus") neu zu deuten. Eine andere Theorie meint, dass christliche Theologen schon im 3. Jahrhundert den im Evangelium nicht genannten Geburtstag Christi am 25. Dezember berechneten, weil man nach der Tradition vom 25. März als Tag seiner Empfängnis ausging.