Welttag der Kranken – ein Tag der Hoffnung

Klinikseelsorgerin Hildegard Anegg: In den tirol Kliniken gibt es ein gelebtes Miteinander zum Wohl der Kranken

Der „Welttag der Kranken“ findet heuer am Samstag, 11. Februar 2023, statt. Initiiert wurde dieser wichtige Gedenktag 1993 von Papst Johannes Paul II.. Mit dem Gedenken an alle von diversen Krankheiten heimgesuchten Menschen sollte ein neues solidarisches Bewusstsein geschaffen werden. Der Welttag der Kranken bietet die Gelegenheit, sich in die Lage kranker Menschen zu versetzen und all jene zu stärken, die in Medizin und Pflege engagiert sind. 

Dr. Hildegard Anegg, Leiterin der Klinikseelsorge in den Tirol Kliniken, sieht im Zusammenspiel aller Kräfte den Erfolg für Wohlbefinden. „Niemand braucht die Last einer Erkrankung allein zu tragen – und niemand ist allein verantwortlich für das Befinden und Wohlergehen der Patient:innen“, so Anegg. Verschiedene Berufsgruppen setzen gemeinsam ihr Fachwissen sowie Zeit und Erfahrung ein. Ihr innerster Wunsch ist es, kranken Menschen zur Heilung zu verhelfen und die belastende Zeit der Erkrankung zu erleichtern. 

Rund 90 Krankenhausseelsorger:innen an neun Standorten in Tirol  

In der Klinikseelsorge der Tirol Kliniken ist ein ökumenisches Team von hauptamtlichen und ehrenamtlichen Seelsorgerinnen und Seelsorgern tätig. Patientinnen und Patienten, Angehörige und Personal können die Seelsorge jederzeit in Anspruch nehmen. Hildegard Anegg zu den Aufgabenbereichen: „Wir bieten seelsorgliche Begleitung, vertrauliche Gespräche, Gottesdienste, Kommunion - und Abendmahlfeiern, Krankensegnungen und Krankensalbungen sowie Abschiedsrituale an und unterstützen in Krisensituationen. 

Derzeit arbeiten 27 hauptamtliche Seelsorger:innen  an neun Standorten in Tirol. Die Seelsorger:innen sind von der Diözese angestellt und arbeiten fachlich und inhaltlich in einem Netzwerk mit der Privatklinik Hochrum, dem Hospiz, dem Sanatorium Kettenbrücke zusammen.  Ein Austausch besteht auch über die diözesanen Grenzen hinaus mit der Seelsorge BKH St. Johann und BKH Kufstein.

Die 17 hauptamtlichen Seelsorger in der Klinik Innsbruck kommen während des Jahres auf annähernd 10.000 Einsätze. Mehr als 40 ehrenamtliche Seelsorger:innen sind in den Krankenanstalten von Zams bis Schwaz tätig. Reutte und Lienz haben eine eigene Ehrenamtstruktur mit weiteren insgesamt ca. 30 ehrenamtlich mitarbeitende Menschen. Rund 4000 Besuche jährlich bewältigen die ehrenamtlichen Seelsorger:innen in den tirol kliniken.

Krankenhaus steht für gelebtes Miteinander 

Hildegard Anegg hebt die Zusammenarbeit hervor: „Ein Krankenhaus steht insgesamt für gelebtes Miteinander. Es ist ein Zusammenwirken so vieler Fähigkeiten, Begabungen, von Einfühlung und Achtsamkeit unterschiedlichster Menschen.“ So sei der Welttag der Kranken ein Tag, an dem auch die Solidarität mit den kranken Menschen in den Blick kommt. Hildegard Anegg abschließend: „Es ist ein Tag der Solidarität mit allen jenen, die kranken Menschen in den verschiedensten Einrichtungen oder im häuslichen Umfeld beistehen, die sie betreuen und umsorgen. Keiner trägt die Last des Lebens allein. Sich gerade in Tagen der Krankheit an andere halten zu können, ist gut. So kann der Welttag der Kranken auch ein Tag der Hoffnung sein.“

 

Papst Franziskus: Dankbarkeit verbunden mit Grundrecht auf Gesundheitsversorgung 

Papst Franziskus lädt in seiner Botschaft zum 31. Welttag der Kranken ein, inmitten eines synodalen Unterwegsseins, darüber nachzudenken, dass wir gerade durch die Erfahrung von Gebrechlichkeit und Krankheit lernen können, gemeinsam nach dem Stil Gottes zu wandeln, der Nähe, Mitgefühl und Zärtlichkeit ist.

In päpstlichen Schreiben heißt es auch: „Die Jahre der Pandemie haben unsere Empfindung der Dankbarkeit für diejenigen verstärkt, die tagtäglich für Gesundheit und Forschung arbeiten. Aber es genügt nicht, eine so große kollektive Tragödie durch die Ehrung von Helden hinter sich zu lassen. Covid-19 hat dieses große Netz von Kompetenz und Solidarität auf die Probe gestellt und die strukturellen Grenzen der bestehenden Sozialsysteme aufgezeigt. Die Dankbarkeit muss daher damit einhergehen, dass in jedem Land aktiv nach Strategien und Mitteln gesucht wird, um jedem Menschen den Zugang zur Behandlung und das Grundrecht auf Gesundheitsversorgung zu garantieren.“

Den Wortlaut der päpstlichen Botschaft finden Sie unter https://www.vatican.va/content/francesco/de/messages/sick/documents/20230110-giornata-malato.html 

  

DATEN UND FAKTEN 

Der Welttag der Kranken
Im Petersdom findet jedes Jahr ein Gottesdienst zum Welttag der Kranken statt und der Papst richtet zudem stets eine Botschaft an die Öffentlichkeit. Der Welttag der Kranken fällt auf den Gedenktag Unserer Lieben Frau in Lourdes.
Der Welttag der Kranken soll Gelegenheit bieten, sich mit Kranken und Krankheiten auseinanderzusetzen. Jene, die krank sind, sollen besucht oder angerufen werden. Wer Kranke pflegt, egal ob privat oder beruflich, soll gewürdigt werden. Der Tag bietet auch die Chance, nicht nur die alltäglichen Krankheiten als solche anzuerkennen, sondern sich auch mit selteneren Krankheiten auseinanderzusetzen und sich generell über Krankheiten zu informieren. Allgemein wird Krankheit als Gegensatz zur Gesundheit definiert, wobei die Übergänge stets fließend sein können.  

Dieser Text wurde von www.kleiner-kalender.de entnommen. 

Am Welttag der Kranken kommt die Solidarität mit den Kranken in den Blick. Foto: pixabay.com