Trauer ist keine Krankheit, sondern ein Weg

Trauern ist ein Weg des Erinnerns und Neuwerdens. Wer diesen schmerzhaften Weg nicht alleine gehen möchte, kann das in einer Trauergruppen tun. Die Tiroler Hospiz-Gemeinschaft bietet solche Trauergruppen an.

Trauern ist ein Weg des Erinnerns und Neuwerdens. Wer diesen schmerzhaften Weg nicht alleine gehen möchte, kann das in einer Trauergruppen tun. Die Tiroler Hospiz-Gemeinschaft hat am 13. September 2011 mit einer Trauergruppe gestartet. Einstieg in die Gruppe noch möglich. 

„Du musst endlich loslassen können, dann geht’s dir wieder besser“. Mit solchen und ähnlichen Ratschlägen werden trauernde Menschen oft unter Druck gesetzt, den Verlust eines geliebten Menschen schnell verkraften zu müssen. „Es ist ein Irrtum, dass es beim Trauern immer nur darum geht, den geliebten Menschen loslassen zu müssen“, meint der Psychotherapeut und Theologe Gerhard Waibel. Er begleitet seit vielen Jahren Menschen in der Trauer - in Gruppen- und Einzelgesprächen. Aus seiner Erfahrung weiß er, dass es in der Trauer weniger um ein loslassen müssen, als vielmehr um ein zulassen können geht.

Ein Recht auf Erinnerung 

„In der Trauer sind wir gefordert, alle schmerzlichen Gefühle zuzulassen“, so Gerhard Waibel. Freunde und Angehörige glauben oft, dass die Erinnerung an einen geliebten, aber verlorenen Menschen für die Trauernden zu schmerzlich ist. „Das Gegenteil ist aber der Fall.“, meint Gerhard Waibel. „Die meisten haben ein großes Bedürfnis sich an den geliebten Menschen erinnern zu dürfen und darüber sprechen zu können.“ Im Trauerprozess geht es darum, dass ich alles, was ich mit dem vertrauten Menschen erlebt habe, noch einmal durchleben darf. „So kann der verlorene Mensch zu meinem inneren Begleiter werden. Er oder sie ist dann wirklich in mein Herz gewachsen.“

Die Trauer mit anderen teilen 

„Für einige ist der erste Schritt in eine Trauergruppe eine Überwindung“, weiß Gerhard Waibel. In der Gruppe erleben sie dann aber Gemeinschaft und Anteilnahme. Sie können sich über ihre Erfahrungen austauschen. Außerdem erleben viele, dass ihre Trauer ein individueller Weg ist, sie mit ihren Gefühlen aber nicht alleine sind. „Wobei eine Trauergruppe niemals Ersatz für Angehörige und Freunde sein kann“, betont Gerhard Waibel. Egal ob in einer Trauergruppe oder im Gespräch mit einem Freund oder einer Freundin, „im Zulassen aller Gefühle und im gemeinsamen Aushalten des Verlustes, in tiefer Anteilnahme passiert Trost.“

 

Anmeldung und Informationen zur Trauergruppe:
Tiroler Hospizgemeinschaft, Tel. 0512/7270-38 

E-Mail: office@hospiz-tirol.at 

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