Nimm dir Zeit, sprich an, hör zu – gib Hoffnung

Telefonseelsorge zum Weltsuizidpräventionstag 2017: Die Telefonseelsorge Innsbruck ermutigt zur Hilfe auch durch Zuhören.

Die Internationale Vereinigung für Suizidprävention (IASP) erinnert jährlich am 10. September daran, dass wir aufmerksam nach jenen in unserer Umgebung Ausschau halten sollen, die in einer schwierigen Lebenssituation mit dem Gedanken an Suizid spielen.

Ein Beispiel: Viktor sprang im Jahr 1999 vor einen Zug, um Suizid zu verüben. Depressionen und Angstzustände hatten ihn zu dieser Verzweiflungstat getrieben. Er verlor beide Beine, hat aber überlebt. Seither ist er auf den Rollstuhl angewiesen. Seine Depressionen hat er mit Medikamenten und Psychotherapie in den Griff bekommen. Er hat sich für ein besseres, glücklicheres Leben entschieden und hält Vorträge, in denen er von seinen Erfahrungen berichtet.

Menschen, die einen Suizidversuch durchgemacht haben, berichten häufig, dass es rettend gewesen wäre, wenn jemand ihre Verzweiflung wahrgenommen hätte und eindringlich gefragt hätte, wie es ihnen geht. Darüber reden zu können, hätte sie entlastet und unter Umständen gestoppt.

Astrid Höpperger, Leiterin der Telefonseelsorge Innsbruck: „Häufig schaffen wir es im Alltag nicht, jemanden, dem es schlecht geht, aktiv und direkt, wenn auch respektvoll zu fragen, was wirklich los ist. Manchmal bemerken wir es nicht, manchmal getrauen wir uns nicht.“

„Nimm dir Zeit, sprich an, hör zu – gib Hoffnung“- das ist das Motto des heurigen Suizidpräventionstages. Die Telefonseelsorge möchte Sie ermutigen, eben das zu tun.

„Wenn Sie unsicher sind, wie sie das am besten machen, rufen Sie bei unserer Nummer 142 an, schreiben Sie uns ein Mail oder melden Sie sich bei einem Chat an“, so Astrid Höpperger. Und weiter meint sie: „Jeder kann helfen, indem er oder sie einfühlsam nachfragt, zuhört und vorsichtig versucht Hoffnung zu wecken.“

Nimm dir Zeit, sprich an, hör zu – gib Hoffnung
Verzweifelter Junge Bild: pixabay.at