Mit Ausdauer zum Priesterberuf

Am 1. Juli wird Tobias Höck im Innsbrucker Dom zum Priester geweiht. Am 2. Juli feiert er in Schwaz-St. Barbara seine Primiz.

Tobias Höck, geboren 1978, wuchs in der Nähe von Köln, als jüngstes von drei Kindern auf. Als Ministrant, Jugendleiter und Pfarrgemeinderat engagierte er sich in seiner Heimatgemeinde. Den Wunsch, Priester zu werden, hatte er schon in jungen Jahren. Der weitere Ausbildungsweg führte ihn nach Neuss und Bonn. Sein Auslandsjahr verbrachte Höck in Innsbruck, dabei entschloss er sich, als Seminarist in die Diözese Innsbruck zu wechseln. Höck absolvierte zuletzt ein Pastoraljahr in der Pfarre St. Barbara (Schwaz) und arbeitete als Seelsorger am dortigen Krankenhaus.

Berufungsweg in jungen Jahren vorgezeichnet 

Entscheidend geprägt im Glauben wurde Höck durch die pfarrlich engagierten Eltern. „Sie haben wenig darüber gesprochen, jedoch haben sie die Werke der Barmherzigkeit in verschiedener Weise vorgelebt.“ Der Pfarrer seines Heimatdorfs, ein belgischer Ordensmann, begleitete Tobias Glaubensweg von der Taufe über die Erstkommunion bis zur Firmung. „Er war nur für unser Dorf zuständig und überall mit dabei.“ In der Pubertät verstand ein überaus engagierter Diakon, den Jugendlichen weiter für den Glauben zu begeistern. Eine entscheidende Fügung ermutigte ihn in der Berufung zum Priester. Damals stand der 17-Jährige in einer Tischlerlehre, die ihm viel Spaß bereitete. In unmittelbarer Nähe zur Berufsschule sprang ihn in einer Kirche eine Broschüre ins Auge: „Priesterwerden – ein Weg für mich?“ Er zeigte sich zuversichtlich, dass das sein Lebensweg sein könnte. ER beendete allerdings vorerst die Tischlerlehre und absolvierte den Zivildienst im Krankenhaus. Der Weg ging weiter: Schule, Theologiestudium. Die Bestärkung durch Familie, Freunde und die Begleitung durch einen sehr guten Spiritual im Seminar ließen keine gravierenden Zweifel aufkommen. „Natürlich hätte ich auch gern eine Familie gehabt, aber das ist eine Grundsatzentscheidung, die ich getroffen habe“, sieht das der aus Deutschland Gebürtige als Anzeichen einer „gesunden“ Berufung. Das verpflichtende Auslandsjahr führte Tobias nach Innsbruck. Sofort lebte er sich so gut ein, dass er das Studium hier abschließen wollte. 

Zehnjährige Unterbrechung des Studiums für Pflege 

Doch es kann vorerst anders: Ein Schlaganfall der Mutter durchkreuzte alle Pläne. Zur Mithilfe in deren Pflege kehrte er in die Heimat zurück. Nachdem auch sein Vater schwer erkrankte und binnen eines Jahres verstarb, übernahm Tobias für zehn Jahre die Pflege der Mutter. Vom Studium ließ er sich beurlauben. Heute sieht er die zuvor unvorstellbare Erfahrung der Pflege als Bereicherung, sich empathisch in Situationen hineinzuversetzen. Nach einem Gespräch mit den Geschwistern konnte Tobias sich vor zwei Jahren ohne schlechtes Gewissen von der Aufgabe lösen und nach Tirol zurückkehren, um den ursprünglich eingeschlagenen Weg fortzusetzen. 

Als Motto für sein priesterliches Wirken wählt Tobias: „Freut euch mit den Fröhlichen und weint mit den Weinenden.“ (Röm 12,15) Wichtig ist Tobias auf die Menschen zuzugehen, ihnen nahe zu sein und ein gutes Miteinander in Teams zu pflegen. Denn aus den Begegnungen schöpft er viel Kraft. „Man kann nur da fruchtbringend wirken, wo man sich wohlfühlt“, meint der sportliche Mann, der im Laufen und im Bergwandern den Kopf frei bekommt und zur Ruhe kommt. Tobias Höck ist heuer der Einzige, der für die Diözese Innsbruck zum Priester geweiht wird.  

Bereits am Vorabend, also Freitag, 30. Juni,  lädt das Priesterseminar zu einem Gebetsabend vor der Weihe in die Seminarkirche, Innsbruck, Riedgasse 9, ein. Beginn 19 Uhr mit einer Abendmesse, anschl. Anbetung bis 22 Uhr.

Berufungswallfahrt im Zillertal 

Die Berufungspastoral der Diözese Innsbruck lädt am Sonntag, 2. Juli 2023, zu einer Bergwanderung und Berufungswallfahrt im Zillertal. Unter dem Motto „Mit IHM leben“ (Röm 6,8) Der eigenen Berufung auf der Spur führt die Wanderung von Hintertux – Sommerbergalm – zur Kapelle „Mariahilf in der kalten Herberge“ in Schmirn, wo die Wallfahrt mit der Sonntagsmesse mit Bischof Hermann Glettler Bischof Hermann endet.  Die Wanderung dauert etwa sechs Stunden und findet nur bei Schönwetter statt. Abfahrt um 7 Uhr in Innsbruck. Voraussetzungen sind passende Bergausrüstung, gute Kondition und Trittsicherheit, ausreichende Verpflegung. Die Teilnahme (incl. Busfahrt & Bergbahn) ist kostenlos. Anmeldung bis spätestens 28. Juni 2023 per E-Mail an priesterseminar@dibk.at

Priesterweihe von Tobias Höck am Samstag, 1. Juli, 15 Uh im Innsbrucker Dom.
Primizgottesdienst am Sonntag, 2. Juli, 9.30 Uhr, in Schwaz-St. Barbara.
Berufungswallfahrt am 2. Juli von Hintertux (Zillertal) nach Schmirn. Info und Anmeldung an priesterseminar@dibk.at 

Tobias Höck wird am 1. Juli zum Priester geweiht. Foto: Kircher-Pree