Mariä Himmelfahrt oder Hoher Frauentag

Das Marienhochfest am 15. August ist gleichzeitig Gedenktag an die Befreiung Tirols im Jahr 1809

Eingeführt im Jahr 431 ist Mariä Himmelfahrt eins der ältesten Feste im Christentum. Die "leibliche Aufnahme Marias in den Himmel" ist eins der drei Marien-Hochfeste im liturgischen Kalender. Es findet traditionell am 15. August statt.

 

In Tirol hat der Feiertag eine zusätzliche Bedeutung. Seit 1959 wird der „Hohe Frauentag“ als Gedenktag an die Befreiung Tirols im Jahr 1809 begangen. Seitens des Landes wird deshalb darum gebeten, die Kirchen an dem Tag zu beflaggen und am Sonntag, 14. August 2022, in der Zeit von 19 bis 19.10 Uhr die Glocken zu läuten. Der Landesfeiertag wird in Innsbruck durch einen Festgottesdienst in der Jesuitenkirche, zelebriert von Abt Raimund Schreier, um 9 Uhr gefeiert. Zu diesem Anlass nimmt die Landesregierung auch Ehrungen an engagierten Bürgern Tirols vor. Es gibt ein eigenes Gelöbnisgebet, mit dem das Land unter den Schutz Maria gestellt wird.

 

Kräutersegnungen, Prozessionen und Patrozinien 

Viele Gläubige bringen an Mariä Himmelfahrt Gottesdiensten zu den Kräuterbüschel mit, die in diesem Rahmen gesegnet werden. Nach einer traditionellen Überlieferung werden zumeist sieben Kräuter – in Anlehnung an die sieben Sakramente oder die sieben Schmerzen Marias – zu einem Büschel gebunden. Häufig verwendete Kräuter sind Rosmarin, Salbei, Wermut, Minze, Arnika, Kamille, Spitzwegerich, Thymian oder Basilikum. Ein Behelf zur Suche und Herstellung von Kräuterbüscheln wird vom Familienreferat der Diözese Innsbruck angeboten. Dieser Brauch besteht seit mehr als tausend Jahren und wurzelt in einer Marienlegende, wonach die Apostel im Grab der Gottesmutter statt des Leichnams Blumen fanden. Die Kräuter werden für die Zubereitung von Tees, Salben oder zum Kochen verwendet.

 

In vielen Pfarrgemeinden werden auch Prozessionen abgehalten wie z. B. in Neustift, Mieming, Axams, Matrei am Brenner, Pfunds, Prutz oder in Schwaz-Maria Himmelfahrt. In letzterer Pfarre feiert die Gemeinde zugleich das Patrozinium ihrer Kirche – wie etwa 25 Kirchen im Gebiet der Diözese Innsbruck.

 

Rund um Mariä Himmelfahrt finden in zahlreichen Ordensgemeinschaften in Österreich Profess- und Noviziatsfeierlichkeiten statt. Mit der Ablegung von zeitlichen oder ewigen Gelübden binden sich die Männer und Frauen auf eine bestimmte Zeit oder auf immer an ihre jeweilige Ordensgemeinschaft und versprechen ein Leben nach den evangelischen Räten - Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam.

Ausschnitt aus dem Flügelaltar der Pfarre Schwaz-Maria Himmelfahrt - Foto: Tiroler Sonntag