Kirchliche Fraueneinrichtungen präsentieren Visionspapier

Im Rahmen eines Frauenfrühstücks am 8. März präsentieren die Frauenorganisationen der Diözese Innsbruck im Haus der Begegnung ein Visionspapier anlässlich des internationalen Frauentages.

Dieselben Zugangskriterien zu kirchlichen Ämtern und Diensten für Frauen und Männer haben Fraueneinrichtungen der Diözese Innsbruck gefordert. In einem gemeinsamen Manifest anlässlich des 100. Internationalen Frauentages verlangten die Frauenkommission, das Frauenreferat und die Katholische Frauenbewegung der DiözeseInnsbruck die Gleichberechtigung von Frauen in allen Kulturen und Religionen - "insbesondere in der römisch-katholischen Kirche" - , wie es in einer Aussendung der Diözese am Montag hieß.

Eine von fünf Forderungen bezieht sich auf das "heiße Eisen" Frauenordination. Die Weihe zum Bischof, Priester und Diakon ist in der katholischen Kirche Männern vorbehalten. Vor allem eine Öffnung hin zum biblisch gut begründbaren Diakonat von Frauen wird aber -auch von Lehramtsträgern - immer wieder befürwortet. Auch der Synod der orthodoxen Kirche in Griechenland sprach sich 2004 für die Wiederbelebung des Diakonats für Frauen aus.

Gleichberechtigung der Geschlechter solle aber auch in anderen Religionen und religiösen Gemeinschaften umgesetzt werden, so eine weitere Forderung der drei mit Frauenfragen befassten Institutionen. Die spirituellen Traditionen von Frauen seien in allen Kulturen undReligionen zu achten und weiter zu entwickeln, zudem müssten "spirituelle Entfaltungsmöglichkeiten für Frauen" geschaffen werden, die Freiheit und Gemeinschaft vorsehen. Schließlich stehe das Manifest auch für ein "friedvolles und gerechtes Zusammenleben der verschiedenen Religionen und Weltanschauungen".

"Religion ist öffentlich und darf in der Gesellschaft nicht privatisiert werden", unterstrich die Leiterin des Frauenreferates der Diözese Innsbruck, Angelika Ritter-Grepl, in der Aussendung. Den Initiatorinnen des Manifests gehe es auch darum, über den "katholischen Tellerrand" hinauszuschauen.

Bei der öffentlichen Veranstaltung "Mirjam haut auf die Pauke" am Internationalen Frauentag, 8. März, im Innsbrucker Haus der Begegnung werden die Visionen und Forderungen bei einem Frauenfrühstück ab 9 Uhr im Detail erläutert.

Kirchliche Fraueneinrichtungen präsentieren Visionspapier