"Jugend Eine Welt" fordert "planbare" Entwicklungspolitik
"Wünsche" an eine künftige neue österreichische Bundesregierung hat "Jugend Eine Welt" formuliert: Konkret mahnte die Hilfsorganisation in einer Aussendung am Freitag, die Entwicklungspolitik für NGOs planbarer zu gestalten. Es gelinge sehr viel an Hilfe, speziell auch durch die Unterstützung durch die "Austrian Development Agency" (ADA), so "Jugend Eine Welt"-Geschäftsführer Reinhard Heiserer. Jedoch sei es in jüngster Zeit zu Schwierigkeiten gekommen, weil die Mittel-Bereitstellung nicht planbar sei. Heiserer: "Wir hängen da wieder mit in der Luft, weil das strategische Dreijahresprogramm der Österreichischen Entwicklungspolitik 2025 bis 2027 noch immer nicht beschlossen ist, die ADA so nicht planen kann."
Akute Humanitäre Hilfe und nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit bedürften jedoch einer regelmäßigen Anpassung, so "Jugend Eine Welt" anlässlich des Welttags der Humanitären Hilfe am 19. August. "Unsere bisherigen Appelle, das Programm bald zu beschließen, müssen wir wohl an eine künftige Regierung richten", meint Heiserer. In diesem Wunsch bzw. dieser Forderung sei man sich auch einig mit dem entwicklungspolitischen Dachverband AG Globale Verantwortung. Der Dachverband fordert u.a., dass der Großteil der Mittel aus dem Auslandskatastrophenfonds zu Beginn jeden Jahres ausgeschüttet werden sollte. Einsätze speziell bei längeren Krisen wären dann besser planbar, Ziele in der Entwicklungszusammenarbeit besser auszurichten. Der Fonds sollte zudem jährlich bis zum Jahr 2030 auf dann 200 Millionen Euro aufgestockt werden.
"Die Zahl Humanitärer Hilfsleistungen ist zuletzt wegen sich überlagernder multipler Krisen gestiegen", berichtete Heiserer über die inzwischen mehr als 200 Nothilfe-Projekte, die "Jugend Eine Welt" seit ihrer Gründung 1997 unterstützt habe. Dass die Hilfe weiterhin funktioniere und bei den Menschen vor Ort ankomme, sei nicht zuletzt auch den vielen privaten Spenderinnen und Spendern zu verdanken sowie dem weltumspannenden Don-Bosco-Netzwerk, so Heiserer.
Straßenkinderprojekt wird präsentiert
Eine konkrete Veranstaltung in Tirol bewirbt die Organisation für den 9. September in Fieberbrunn. Im Rahmen ihres Straßenkinderprojekts in Südafrika sollen die konkreten Früchte ihrer Bemühungen präsentiert werden. Beginn ist um 19:30 Uhr
Jugend Eine Welt – Don Bosco Entwicklungszusammenarbeit ist eine österreichische Hilfsorganisation, die sich seit 1997 weltweit für die Verbesserung der Lebensperspektiven von Kindern und Jugendlichen am Rande der Gesellschaft einsetzt. Unter dem Leitgedanken „Bildung überwindet Armut“ unterstützt Jugend Eine Welt Hilfsprojekte, Schulen, Straßenkinderprogramme und Bildungsprojekte in Asien, Afrika, Lateinamerika, dem Nahen Osten und Osteuropa. Die wichtigsten ProjektpartnerInnen sind die Salesianer Don Boscos (SDB) und die Don Bosco Schwestern (FMA).
Leitungswechsel bei weltweiten Salesianern
Der bisherige Generalobere der Salesianer Don Boscos, Kardinal Angel Fernandez Artime (63), hat am Freitag (16. August) wie geplant die Leitung der weltweit zweitgrößten Ordensgemeinschaft abgegeben. Als Übergangsleiter bis zur vorgezogenen Wahl eines neuen Generaloberen beim im Februar 2025 beginnenden Generalkapitel in Turin amtiert der Italiener Stefano Martoglio (59). Er war 2020 zum Vikar des Generalrektors und dessen Stellvertreter gewählt worden.
Seinen letzten Gottesdienst als Salesianer-Generaloberer feierte Kardinal Artime am Freitag in der Don-Bosco-Basilika in Castelnuovo Don Bosco im italienischen Piemont östlich von Turin. Die Feier am Geburtstag des Ordensgründers Giovanni Bosco (1815-1888) bildete gleichzeitig den Abschluss der einwöchigen Jugendsynode der Salesianischen Jugendbewegung. Vor rund 300 versammelten Jugendlichen aus 83 Ländern weltweit übergab Artime am Ende des Gottesdienstes nach einer Amtszeit von zehn Jahren die Ordensleitung offiziell an Martoglio.
Papst Franziskus hatte den Salesianer-Oberen Artime 2023 ins Kardinalskollegium aufgenommen. Der gebürtige Spanier kündigte daraufhin seinen Rückzug von der Spitze des Ordens an und teilte mit, dass ihm der Papst eine andere Aufgabe anvertrauen wolle. In den vergangenen Monaten gab es immer wieder Spekulationen, dass Artime vom bisherigen Kardinalpräfekt Joao Braz de Aviz (77) die Leitung des vatikanischen Dikasteriums für die Institute des geweihten Lebens und die Gesellschaften des apostolischen Lebens übernehmen könnte.
Weltweit gibt es 14.000 Salesianer in 134 Ländern. Schwerpunkt ihrer Tätigkeiten ist die Arbeit für und mit Jugendlichen. Die meisten Salesianer gibt es in Indien, Italien, Spanien, Polen und Brasilien. Auch in Österreich führt die Ordensgemeinschaft gemeinsam mit vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Kindergärten, Schulen, Horte, Schüler- und Studentenwohnheime, Jugendzentren und Pfarren und bietet jugendpastorale Angebote und Freiwilligeneinsätze an.
Quellen: www.kathpress.at, dibk