Familienverband beging 65. Jahreshauptversammlung

Vor kurzem konnte der Katholische Familienverband Tirol zu seiner 65. Jahreshauptversammlung einladen. Mit dabei unter anderem Bischof Hermann Glettler und Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi.

Seit 65 Jahren wirkt der Katholische Familienverband Tirol mit Angeboten und Initiativen rund um die Familie hinein in die Gesellschaft. Mit heute rund 1.000 ehrenamtlichen MitarbeiterInnen und 13.000 Mitgliedern zählt der Verband zu den großen und bedeutenden Institutionen Tirols. Neben sozial-politischem Engagement, Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Eltern und MitarbeiterInnen genießen Familien ein breites Feld an Unterstützung, sinnvollem Unterhaltungsangebot und Achtsamkeitstraining in der Familie und im Umgang mit der Natur.

Zur 65. Jahreshauptversammlung kamen auch zahlreiche Ehrengäste, darunter Bischof Hermann Glettler, Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi, die Präsidentin des Südtiroler Familienverbandes, Angelika Mitterrutzner,  sowie Maria Drewes, die langjährige ehemalige Vorsitzende des Familienverbandes.

„Rituale sind wichtig. Das erfährt man erst, wenn man es nicht mehr hat." Damit stellt Bgm. Georg Willi einen wesentlichen Gedanken in den Raum. Auf dem Land gäbe es eine gut funktionierende Vereinsstruktur, die die Menschen verbinde. In der Stadt sei dies meistens nicht gegeben und so werde oft die Pfarre oder andere Einrichtungen wie eben der Familienverband zum Treffpunkt für die Menschen. „Gott sei Dank gibt es Menschen, die mehr tun, als sie müssen. Sie sind der Kitt, damit ein Zusammenleben funktioniert", dankte Willi den vielen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Schwerpunkte der Jahreshauptversammlung im Haus der Begegnung in Innsbruck am 18. Mai waren ein gemeinsamer Gottesdienst, ein Vortrag von Bischof Hermann Glettler und Ehrungen von MitarbeiterInnen, die sich mehr als 20 Jahre im Namen des Verbandes engagieren. Die Kinder der teilnehmenden Eltern waren an diesem Tag im Alpenzoo unterwegs.

In seinem Vortrag umriss Bischof Glettler in fünf Punkten, wofür Familie steht:

Familie sei das "Fitnessstudio für Toleranz", so Glettler. Die tägliche Übung bestehe darin, "in der kleinen Geste, im aufbauenden Wort das Wohl des anderen zu suchen".

Familie könne nur mit einer Kultur der Versöhnung überleben, und diese müsse täglich eingeübt werden. 

Familie als Lernort des Glaubens: Kinder haben ein Gefühl dafür, wer im Mittelpunkt steht, so der Bischof. "Wird die Mitte für Gott, für Jesus frei gehalten?"

Familie sei ein Idealbild, das hochgehalten werden muss. Zugleich müsse aber auch ein guter Umgang mit dem Scheitern gefunden werden. Ein Neubeginn ist immer möglich, so Bischof Glettler.

Und schließlich sei Familie "Gottes Lieblingsprojekt". In der Familie wachse die Identität des Menschen heran, und die Basis dafür ist das Vertrauen: Du darfst sein. "Wer das erlebt, wird selbst zu einem Mutmacher, der aufrichtet und Zukunft sät".