Familienfest zu Herz Jesu rund um Stift Wilten

Zentrale Veranstaltung der Diözese Innsbruck im Rahmen des zeitgleich stattfindenden Weltfamilientreffens in Rom

Rund 200 TeilnehmerInnen kamen am Samstag, 25. Juni, zum Herz Jesu-Familienfest in der Basilika Wilten bzw. im angrenzenden Stift Wilten. Einladende waren kirchliche Gemeinschaften wie Loretto, Sant´Egidio, Lumen Christi, Katholische Jungschar oder Fokolare.

 

Das Fest bot einen bunten Mix aus Erfahrungsberichten von Ehepaaren und Familien, Musik und geistlichen Impulsen inkl. einer Liveschaltung nach Rom zu Familienbischof Hermann Glettler. Dieser nahm dort mit zahlreichen Delegierten aus Österreich sowie 2.000 TeilnehmerInnen – Familien und Bischöfe – am Weltfamilientreffen teil. Erstmalig fand das Treffen mit vielen Veranstaltungen in Diözesen weltweit statt.

 

Bischof Hermann ermutigte die Ehepaare und Familien „sich Zeit zu nehmen füreinander, damit die Freude der Liebe bleibt“ und ein Netzwerk des Gebetes zu bilden. Das Event fand abends eine Fortsetzung bei einem Gottesdienst mit Bischofsvikar Jakob Bürgler und Franziskanerpater Manuel Sandesh sowie einer Fackelwanderung auf den Bergisel mit Friedensgebet und Feuershow.

Fotos: David Rosenkranz

Rappender Mönch: "Der Herrgott hat gelacht"

Franziskaner P. Sandesh Manuel im Religionspodcast über sein neues Buch und warum die Vorstellung eines lachenden Gottes sei für so herrlich ist

Beim Herz Jesu-Familienfest hat der singende und rappende Franziskaner P. Sandesh Manuel für Begeisterung gesorgt. Doch er ist auch als Buchautor aktiv. "Der Herrgott hat gelacht. Mein Leben mit Hip-Hop und Kloster" lautet der Titel des neuen Buches des rappenden Mönchs. Den Titel des Buches habe er gewählt, weil Gott in der Religion in der Regel nur sehr ernsthaft gezeigt werde. Jesus werde oft mit Blut, Schweiß und einem "traurigen Gesicht" in Verbindung gebracht. "Wir vergessen dabei, dass Jesus auch ein Mensch war: Er hat gerne Wein getrunken, er hat gelacht, mit seinen Jüngern diskutiert und mit Sündern gegessen", so der Ordensmann in der neuen Folge des Religionspodcasts "Wer glaubt, wird selig".

Die Vorstellung eines lachenden Gottes sei für ihn herrlich, so P. Sandesh: "Ich möchte positiv und optimistisch bleiben. In unserem Leben sind wir alle unterwegs und es ist nicht immer leicht." Gerade deshalb sei das Lachen besonders wichtig.

Als er für sein Lied "Christian Happiness" online nach Bildern eines glücklichen Jesus suchte, war er überrascht davon, wie wenige entsprechende Bilder er gefunden habe. "Ich dachte, es ist eine Frechheit, dass wir immer nur bestimmte Aspekte von Jesus betonen, und alles andere, was das Menschsein ausmacht, vergessen." Das Lachen gehöre zu unserem Leben und Alltag dazu. "Das Leben ist leicht, aber wir machen es uns kompliziert. Warum können wir nicht über kleine Dinge lachen und das Leben genießen?"

Langwierige Ankunft in Österreich
In dem Podcast-Gespräch erzählte P. Sandesh aber auch über ernste Dinge. So etwa, dass es länger gedauert habe, bis er sich nach seiner Ankunft in seiner neuen Heimat Österreich zu Hause fühlte. Das habe auch daran gelegen, dass er hier mit vielen Klischeevorstellungen gegenüber Menschen in Indien konfrontiert wurde. Die Menschen in Österreich hätten von indischen Familien ein bestimmtes Bild im Kopf, zum Beispiel, dass diese viele Kinder haben. Sandesh selbst hat aber "nur" eine Schwester, sein Vater ist Staatsbeamter, seine Mutter Lehrerin. 

Er werde auch oft gefragt, wann er zum Christentum konvertiert sei. Auch dabei handle es sich um einen Irrtum: Seine Familie war schon immer christlich, seine Mutter sogar Präsidentin der Legion Mariens in der Stadt Bengaluru. "Der Glaube ist in unserer Familie sehr wichtig."

Auch mit Rassismus musste P. Sandesh Erfahrungen machen; zumindest, wenn er "zivil" unterwegs war - und ist. "Wenn ich die Kutte trage, dann sehen mich die Menschen ganz anders und respektieren mich. Aber wenn ich im T-Shirt in der U-Bahn sitze, sollte ich doch den gleichen Respekt bekommen." Hier laufe etwas falsch: "Da brauche ich den Respekt nur wegen dieser Kutte nicht. Ich bin auch ohne der gleiche Mensch."

Der von der ökumenischen Radioagentur Studio Omega produzierte Religionspodcast "Wer glaubt, wird selig" ist auf der Website der katholischen Kirche in Österreich (www.katholisch.at), auf www.studio-omega.at, auf https://studio-omega-der-podcast.simplecast.com sowie auf iTunes, allen Smartphone-Apps für Podcasts und auf Spotify abrufbar. Das Buch "Der Herrgott hat gelacht. Mein Leben mit Hip-Hop und Kloster" ist im Kösel Verlag erschienen.

 

Eine Meldung von www.kathpress.at