Edith Stein zum 80. Todestag: „Losing by Winning“

Ausstellung im Museum Stift Stams, Kurator Dr. Hubert Salden - 10. August – 11. Dezember 2022

Edith Stein - Philosophin und Mystikerin, Jüdin und Christin, Frauenrechtlerin, Ordensfrau und Heilige, Opfer der Shoah: Zum 80. Todestag der Namensgeberin  der benachbarten Hochschule thematisiert das Museum Stift Stams mit einer Ausstellung zeitgenössischer Arbeiten Leben und Werk der Patronin Europas. Idee und Auftrag stammen nach der erfolgreich rezipierten Petrus Canisius-Ausstellung im Jahre 2021 wiederum von dem Kunsthistoriker und Bischof von Innsbruck Hermann Glettler. 

 

Gegenwartskunst re-agiert mit und auf Edith Stein  

Rund 40 Positionen hat Kurator Hubert Salden aus Galerien und Museen quer durch ganz Europa von Antwerpen über Berlin und Barcelona bis Wien zusammengestellt. Gustav Metzger, Luc Tuymans, Marcel Odenbach oder Louise Bourgeois sind ebenso in der Ausstellung vertreten wie die beiden aus Tirol stammenden Künstler Thomas Riess und Franz Wassermann. Die künstlerischen Arbeiten thematisieren, so Kurator Hubert Salden, soziale Aspekte der Gesellschaft heute und deren Entsprechung in der Lebenszeit von Edith Stein ebenso wie die Möglichkeiten des Bildnerischen als Ausdruck des Geistigen in einer pluralistischen, von Diversität geprägten Gesellschaft.  

 

Auf die Frage, ob die Kunst der Gegenwart, die immer „erst erklärt werden muss“, nicht Gefahr laufe, elitär und abgehoben zu sein, erklärt Bischof Glettler: "Die Kunst, ob alt oder neu, spricht eine Sprache, die unmittelbar berührt und in das Geheimnis des Lebens führt – in eine Weite und Tiefe, die sich der erklärenden Sprache entzieht.“ Er ergänzt: „Gerade die vielen Facetten der Persönlichkeit von Edith Stein laden dazu ein, sich auf neue, ungewohnte Perspektiven einzulassen.“  

 

Auftrag Evangelisierung im Dialog mit Kunst  

„Wir laden die TirolerInnen zu Führungen und Gesprächen nach Stift Stams ein“, so Hausherr Abt German, „und klären gemeinsam, in welchem Zusammenhang das Neue mit dem Alten steht und welche neuen Gedankengänge und Blickwinkel uns daraus eröffnet werden können“.   

 

Dass die Kirche der dringenden Aufgabe der Evangelisierung gerade auch in einem ernsthaften Dialog mit zeitgenössischer Kunst nachgehen kann, davon sind Abt German und Bischof Hermann gleichermaßen überzeugt: „Als Kirche dürfen wir uns nicht aus der Gegenwart verabschieden und nur noch rückwärtsgewandt das überkommene Erbe betrachten. Die zeitgenössische Kunst ist Inspiration und Auftrag, mit dem kritischen Blick der Gegenwart eine authentische Vermittlung des christlichen Glaubens zu versuchen. Qualitätsvolle Kunst legt den Zweifel und die Hoffnungspotentiale heutiger Zeit frei – und stimuliert eine Begegnung mit dem immer größeren Geheimnis, das wir Gott nennen. Kunst und Glaube stehen für eine uralte, nicht immer konfliktfreie, aber definitiv inspirierende Geschwisterlichkeit.“  

 

Besonders Junge sind eingeladen 

„Dieser Zugang zu Glauben und Religion“, ergänzt Rektorin Steinmair-Pösel, „erzeugt im besten Fall eine Offenheit, die auch wieder junge Menschen und Studierende erreicht.Wir hoffen im neuen Schuljahr auf viele (Religions-) Lehrer, die mit ihren Schulklassen die Ausstellung besuchen und den Jugendlichen damit einen zeitgenössischen Zugang zu Glaube und Religion anbieten". Umso erfreuter zeigen sich Steinmair-Pösel, Abt German Erd und Bischof Glettler, die gemeinsam für die Ausstellung verantwortlich zeichnen, dass sich auch Studierende der KPH Edith Stein mit einem eigenen Rundgang im Neuen Kreuzgang des Stiftes an der Auseinandersetzung mit der Namenspatronin ihrer Hochschule beteiligen.   

 

Eröffnung am 9. August 2022  

17 Uhr: Festgottesdienst in der Basilika 19 Uhr: feierliche Eröffnung der Ausstellung im Museum   

 

Öffnungszeiten:   

Montag bis Samstag von 10 bis 12 Uhr und von 13 bis 17 Uhr  Sonn- und Feiertag von 13 bis 17 Uhr Ab Oktober: Sonn- und Feiertag von 13 bis 17 Uhr 

Künstlerkollektiv SUSI POP, Edith Stein, Siebdruck auf Leinwand, Courtesy Zwinger Galerie - Bildnachweis: SUSI POP