Domplatz wird in neuem Glanz erstrahlen

Sieger des Realisierungswettbewerbs zur Platzgestaltung steht fest.

Der Vorarlberger Architekt Dipl.-Ing. Bernhard Berger hat den Realisierungswettbewerb zur Neugestaltung des Innsbrucker Domplatzes samt Zugangsbereich in den Dom gewonnen. Die Flächen im Ausmaß von circa 3.800 Quadratmetern befinden sich zu rund 80 Prozent im Eigentum der Stadt Innsbruck und zu 20 Prozent im Besitz der röm.-kath. Pfarrkirche Innsbruck St. Jakob. Wesentliches Element des Siegerprojektes ist das Symbol der Jakobsmuschel, das als gestalterisches Zitat räumlich übersetzt wird.

Bürgermeister Georg Willi begrüßt das Siegerprojekt, das den Domplatz zu einem attraktiven Anziehungspunkt im Herzen der Altstadt werden lässt. „Die Neugestaltung samt Pflasterung des Domplatzes soll in qualitätsvoller Art und Weise und abgestimmt auf das Gestaltungskonzept für die restlichen Oberflächen der Altstadt erfolgen. Mit dem Projekt wird zudem die Aufenthaltsqualität am und um den Platz massiv gesteigert.“

Auch die für Tiefbau ressortzuständige Stadträtin Mag.a Uschi Schwarzl freut sich über das Siegerprojekt: „Nach der Weiterentwicklung bzw. Konkretisierung entsprechend den Juryempfehlungen wird das Projekt als Grundlage für die Umsetzung herangezogen. Die Propstei- und Dompfarre St. Jakob plant eine zeitnahe Umsetzung des Zugangsbereiches zum Dom – diese bildet die erste Bauetappe. Die Fertigstellung ist bis zum 300-Jahr-Jubiläum der Kirchweihe am 9. September 2024 geplant. Eine Umsetzung des gesamten Platzes ist im Anschluss an die Neupflasterung der Straßen und Gassen in der Altstadt vorgesehen.“

„Die knapp drei Jahrhunderte alte, ehemalige Stadtpfarrkirche St. Jakob, die seit der Gründung der Diözese Innsbruck im Jahr 1964 als Dom fungiert, wird täglich von einheimischen Gläubigen, aber auch von unzähligen Gästen und Touristen besucht“, betont Bischof MMag. Hermann Glettler. „Bereits seit 2016 wurden an der Fassade und im Inneren des Doms dringend notwendige Sanierungsarbeiten durchgeführt“, ergänzt Dompfarrer Propst Dr. Florian Huber und führt weiter aus: „Die jetzt anstehende Neugestaltung des Zugangsbereiches sowie in weiterer Folge des Domplatzes sind weitere wichtige Kapitel, um Menschen aus aller Welt bei uns willkommen zu heißen.“

 

Strahlenförmige Linienführung 

Das Siegerprojekt greift die barocke Sprache des Domes auf und entwickelt diese stadträumlich weiter. Im neugestalteten Zugangsbereich zum Dom wird eine oval ausgeformte Treppenanlage errichtet. Diese greift räumlich, in ruhiger und angemessener Weise in den Platzraum hinein und zeigt in ihrer Form und Größe eine adäquate Antwort auf die monumentale Fassade. Der Treppenanlage wird ein mit strahlenförmig wegführenden Linien gestalteter Platzraum vorgelagert, welcher sich niveaugleich bis zu den Bestandsfassaden der umliegenden historischen Gebäude spannt. Hierbei wird die neue Pflasterung der Altstadt – im Passéverband verlegter Luserna-Gneis – auf dem Domplatz weitergeführt und mit Granitelementen ergänzt.

  

Eine leicht ansteigende ovale Grünfläche integriert die beiden großgewachsenen Bestandsbäume und wird durch Wegeführungen, Sitzbänke und runde Beete in sich gegliedert. Das rahmende Oval wird als Sitzelement ausgeführt.

Auch die Gastgärten werden in ihren Bestandslagen in den Entwurf integriert. Im nordwestlichen Bereich des Platzes, etwas abgesetzt vom Gastgarten, bildet ein neu gepflanzter Baum den räumlichen Abschluss. Die Entwässerung des Platzes erfolgt hin zum Grünraum, der in seinem Unterbau im Schwammstadtprinzip ausgebildet wird.

Die Kosten für die Neugestaltung des Zugangsbereichs zum Dom werden von der Propstei- und Dompfarre St. Jakob getragen.

Architekt Bernhard Berger konnte sich mit seinem Vorschlag unter insgesamt 36 eingereichten Projekten durchsetzen. Das Siegerprojekt sowie die anderen 35 Wettbewerbseinreichungen sind im Dom zu St. Jakob bis zum 1. Oktober 2023 ausgestellt und können dort täglich von 10.15 Uhr (sonntags 12.30 Uhr) bis 19.30 Uhr besichtigt werden.

 

 

BU1: Bischof Hermann Glettler, Diözesankonservator Pfarrer Rudolf Silberberger, Roman Strieder (Projekte, Gestaltung, Ortsbildschutz), Architekt Bernhard Berger, Wolfgang Andexlinger (Amtsvorstand Stadtplanung), Dompfarrer Florian Huber, Christian Müller (Tiefbau - Planung), Stadträtin Uschi Schwarzl und Bürgermeister Georg Willi (v.l.) freuen sich auf die anstehende Neugestaltung.

 

BU2: Bürgermeister Georg Willi, Bischof Hermann Glettler, Dompfarrer Florian Huber, Diözesankonservator Pfarrer Rudolf Silberberger, Stadträtin Uschi Schwarzl, Architekt Bernhard Berger und Bürgermeister Georg Willi (v.l.) stellten im Dom zu St. Jakob die Wettbewerbsentwürfe zur Neugestaltung des Domplatzes vor.

© IKM/M. Darmann

 

BU3: Der Vorentwurf des Siegerprojektes im Modell

© IKM/M. Darmann

 

BU4: Wolfgang Andexlinger (Amtsvorstand Stadtplanung) führt die geplante Neugestaltung des Innsbrucker Domplatzes näher aus.

© IKM/M. Darmann

Wolfgang Andexlinger führt die geplante Neugestaltung des Innsbrucker Domplatzes näher aus. Foto: IKM/M. Darmann