„Ist mir eiskalt“, sagt die zwölfjährige Lena der 3a der Hauptschule Völs und hüpft von einem Bein aufs andere. Gemeinsam mit ihren SchulkameradInnen hat sie gestern Abend bei klirrender Kälte rund 700 Kerzen vor dem Innsbrucker Landestheater angezündet, die das Wort ARM gebildet haben. Im Laufe der rund eine Stunde dauernden Caritas-Aktion „Eine Million Sterne“ zündeten Kinder, junge Paare, ältere Damen und Bischof Manfred Scheuer weitere Kerzen an und ließen so das Wort WÄRME erleuchten. Im Rahmen eines young.Caritas-Schulworkshops mit dem treffenden Namen „ENE MENE MUH UND RAUS BIST DU“ haben sie sich auf Initiative ihrer Religionspädagogin Katharina Bauer inhaltlich mit Armut und sozialer Ausgrenzung beschäftigt. „Die Tatsache, dass jedes 10. Kind bei uns arm ist, hat alle bewegt“, erzählt young.Caritas Koordinatorin Maria Steixner.

„Wir werden nicht die Welt verändern, aber wir möchten an die 78.000 TirolerInnen erinnern, die armutsgefährdet sind und an die 39.000 Menschen, die bei uns in manifester Armut leben. Meist schamvoll verdeckt, denn Armut macht krank, erniedrigt und grenzt aus. Leider noch immer“, beschreibt Maria Steixner die Motive der Solidaritätsaktion am Ende des Europäischen Jahres zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung, die gestern in ganz Österreich stattgefunden hat. Darüber hinaus verweist sie auf die Möglichkeit unter www.zeropoverty.at an der Unterschriftenaktion gegen Armut und soziale Ausgrenzung teilzunehmen.

„Eine Million Sterne“ bildet den Abschluss des europaweiten Caritas-Schwerpunktes „Zero Poverty“. Die Idee zu "Eine Million Sterne" wurde vor zehn Jahren in Frankreich entwickelt und ist mittlerweile zu einer Solidaritätsaktion des internationalen Caritas-Netzwerks herangewachsen, die neben Österreich auch in Deutschland, Portugal, Spanien, Schweiz, Luxemburg und Frankreich jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit stattfindet.

www.zeropoverty.at