Bischof Scheuer: Jakob-Gapp-Preis 2012

Bischof Manfred Scheuer übergibt Sozialpreis an das Bauunternehmen Zimmermann in Wattens.

Den Jakob-Gapp-Preis des Jahres 2012 hat der Innsbrucker Diözesanbischof Manfred Scheuer am vergangenen Freitag, 25. Jänner 2013, an das Bauunternehmen Zimmermann in Wattens übergeben. Im Anschluss an einen festlichen Gottesdienst in der Laurentiuskirche in Wattens nahm Geschäftsführer Jakob Zimmermann diese kirchliche Auszeichnung entgegen. Zur Feier waren die rund 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Firma, Geschäftspartner und Persönlichkeiten aus Kirche, Wirtschaft und Politik geladen.

Gutes Betriebsklima 

Das Bauunternehmen Zimmermann befasst sich seit Jahren intensiv mit dem Bau von Niedrigenergie- und Passivhäusern. Laut Franz Wechselberger, Vorsitzender der Kath. ArbeitnehmerInnen-Bewegung Tirol und der Vergabejury für den Jakob-Gapp-Preis, erhielt die Firma den kirchlichen Preis, weil in ihr ein gutes Miteinander und ein Bemühen um ein nachhaltiges und ökologisch orientiertes Wirtschaften vorherrschen. Die Leitung des Betriebes nehme ebenso wie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter soziale Verantwortung wahr und habe sich selbst zur gesellschaftlichen Mitverantwortung verpflichtet.

Speziell würdigte die Jury das gute kommunikative Verhalten und den Teamgeist im Betrieb, die Familienfreundlichkeit, die betrieblichen Sozialleistungen, die beispielhafte Lehrlingsausbildung und den Einsatz des Betriebsinhabers und der Mitarbeiter in örtlichen Vereinen. Die Vergabe des Preises orientiert sich an den anspruchsvollen Vorgaben der christlichen Soziallehre und des Sozialwortes des ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich.

Jakob Gapp, Verfechter der Menschenwürde 

In seiner Predigt stellte Bischof Manfred Scheuer P. Jakob Gapp in den Mittelpunkt. Nach ihm ist der kirchliche Preis benannt. Scheuer skizzierte das vorbildliche soziale Verhalten des gebürtigen Watteners, der 1943 von den Nationalsozialisten hingerichtet und 1996 von Papst Johannes Paul II. selig gesprochen wurde. Laut Scheuer war Jakob Gapp ein Mensch, der die Anerkennung der Würde jedes Menschen und die Solidarität mit den Armen und Schwachen in der Gesellschaft „gelebt“ habe. Auch heute, so Scheuer, werde die Würde des Menschen „oft auf schreckliche Weise“ verletzt. Das zeige sich überall dort, wo Menschen verachtet und ihr Lebensrecht in Frage gestellt werde. 

Plädoyer für Haltung der Dankbarkeit 

In seiner Dankansprache unterstrich Geschäftsführer Jakob Zimmermann seine persönliche Wertschätzung gegenüber den Grundsätzen der christlichen Soziallehre. Mit vielen Menschen spüre und wisse auch er, dass es „große Ungerechtigkeiten“ gibt. Der Zeitgeist weise in die „falsche Richtung“. Zimmermann ortete einen „dramatischen Umgang mit Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit“. Nachdrücklich plädierte Zimmermann für die menschliche Grundhaltung der Dankbarkeit und für Familienfreundlichkeit.

Siebter Jakob-Gapp-Preisträger 

Das Bauunternehmen Zimmermann ist der siebte Tiroler Betrieb, der mit dem Jakob-Gapp-Preis ausgezeichnet ist. Zuvor erhielten ihn die Firmen STASTO Automation, Rathgeber Formen und Werkzeugbau und Spedition Schenker in Innsbruck, Adler Werke Lackfabrik in Schwaz, Empl Fahrzeugbau in Kaltenbach und das Soziale Zentrum St. Josef in Mils.

Franz Stocker 

 

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Bischof Scheuer vergibt Jakob-Gapp-Preis 2012