Bischof Hermann empfängt ukrainischen Bischof Sus

Griechisch-katholischer Bischof aus Kiew berichtet über ökumenische Fortschritte angesichts der russischen Aggression und regt an, "Rat der Kirchen und Religionen in der Ukraine" nach Österreich einzuladen

Bischof Hermann Glettler ist am Pfingstsonntag mit dem Kiewer Weihbischof Stephan Sus in Innsbruck zusammengetroffen. Sus ist in der Ukrainischen Griechisch-katholischen Kirche für die Gläubigen in der Diaspora zuständig und derzeit auf Österreich-Besuch. Er informierte den Innsbrucker Bischof - wie zuletzt bei den Begegnungen mit Kardinal Christoph Schönborn, Erzbischof Franz Lackner und den Diözesanbischöfen Manfred Scheuer und Wilhelm Krautwaschl - über die aktuelle Lage in der Ukraine und dankte zugleich für die große Solidarität der Kirche in Österreich mit den Kriegsopfern in der Ukraine wie auch mit den aus dem Land Geflüchteten. "Ein zentraler Punkt waren dabei auch die Auswirkungen des Krieges auf die christliche Ökumene", wie Glettler am Montag gegenüber Kathpress erklärte.

Bei dem Gespräch über die kirchliche Lage in der Ukraine, an dem auch der Generalvikar der ukrainischen Gemeinden in Österreich, Yuriy Kolasa, sowie der Innsbrucker Theologe Prof. Liborius Lumma teilnahmen, hob Weihbischof Sus deutliche Schritte zu einem größeren Miteinander der christlichen Kirchen nicht zuletzt aufgrund der russischen Aggression hervor. Der "Rat der Kirchen und Religionen in der Ukraine" habe sich in diesen schwierigen Zeiten sehr bewährt. Man könne mit einer gemeinsamen Stimme sprechen und das Verhältnis der beiden orthodoxen Kirchen des Landes hätte sich verbessert. Sus regte an, dass die katholische Kirche in Österreich den Kontakt mit dem ukrainischen Religionsrat suchen sollte - etwa durch eine offizielle Einladung nach Österreich.

Ausdrücklich dankte Weihbischof Sus dem Land Tirol und der Diözese Innsbruck für die Aufnahme und Betreuung von bisher rund 600 ukrainischen Waisenkindern.  Bischof Glettler würdigte seinerseits das ausgezeichnete seelsorgliche Wirken der ukrainischen griechisch-katholischen Gemeinde in Innsbruck und ihrer Amtsträger. Weihbischof Sus hatte vor dem Treffen mit Bischof Glettler mit der ukrainischen Gemeinde im alten Canisianum den Sonntagsgottesdienst gefeiert.

 

Eine Meldung von www.kathpress.at 

Foto: Yuriy Kolasa