Altarweihe im Paulinum

Am 10. Dezember hat Bischof Manfred Scheuer den neuen Altar in der Kirche des Bischöflichen Gymnasiums Paulinum in Schwaz geweiht. Damit finden die Renovierungsarbeiten der Kirche aus den 30er-Jahren ihren Abschluss.

„Was ist die Mitte unseres Lebens?“ Mit dieser Frage wandte sich Bischof Manfred Scheuer im Rahmen der Hl. Messe an die über 560 Schüler und anwesenden Lehrerinnen und Lehrer, die sich anlässlich der Altarweihe in der Kirche des Paulinums versammelt hatten. Die Weihe stellte den feierlichen Abschluss der Umbauarbeiten des ursprünglich 1930-31 von Albert Bermoser errichteten und nun umgebauten sakralen Raumes dar. Architekt Jörg Streli hat das grundsätzliche Konzept mit dem um sieben Stufen erhöhten Presbyterium erhalten, gleichzeitig aber den liturgischen Veränderungen der Gegenwart Rechnung getragen. So wurde der neue, schlichte Volksaltar aus solidem Stein zur zentralen Mitte des Altarraumes. Der Ambo als Ort des Wortes wendet sich der Gemeinde zu und steht am unteren Ende der Stufen beim Kirchenvolk. Auf hohem Niveau musikalisch umrahmt wurde die Feier von jungen Musikern und Sängern des Paulinums. Nach der Hl. Messe lud Direktor Bernhard Schretter die Anwesenden zu einer kleinen Agape in die Aula.

Neue Medien für das GemeinschaftserlebnisIn seiner Predigt sprach Bischof Manfred Scheuer über die Mitte unseres Lebens, die sich in den letzten Jahrzehnten maßgeblich verändert hätte. Früher habe die Eucharistie für viele Menschen die Mitte bedeutet, wo sie Gemeinschaft erlebten. Später habe Geld die zentrale Rolle übernommen und in letzter Zeit die Neuen Medien. So sei der Fernseher in vielen Wohnzimmern zum Hausaltar und Ersatzerzieher geworden sei. Das Erleben von Gemeinschaft spiele sich vielfach in sozialen Netzwerken wie Twitter oder Facebook ab: Dabei sein und Anteil nehmen, gleichzeitig aber unverbindlich bleiben. Trotzdem ist Bischof Scheuer überzeugt: „Das Internet kann das konkrete Anschauen, den Kuss, den Händedruck, das Streicheln, das gemeinsame Gehen, die Sprache und Kultur, die leiblichen Werke der Barmherzigkeit und auch die Feier der Sakramente nicht wegrationalisieren.“

Mitte und Höhepunkt des LebensAls Antwort auf seine Eingangsfrage nach der Mitte des Lebens meinte der Bischof abschließend: „Heute wird der neue Altar dieser Kirche gesegnet. Es geht um Schonräume und Freiräume, es geht um Mitte und Höhepunkt des Lebens. Es geht darum, dass Arbeit, Studium, Forschung und Lehre eine Mitte haben und in rechter Weise verwandeln und verwandelt werden. Es geht um Leiblichkeit, Essen und Trinken, es geht um Freundschaft und Gemeinschaft. Und es geht um wirkliches Dabeisein, um Echtzeit und Realpräsenz, um die zentrale Begegnung unseres Lebens mit Jesus Christus.“Als Zeichen der Verbundenheit mit den Verstorbenen setzte Bischof Scheuer die Reliquien des Seligen Franz Jägerstätters feierlich in den Altar ein, danach salbte er den neuen Altar mit Chrisam und sprach das Weihegebet. 

Altarweihe im Paulinum