28. Mai: Lange Nacht der Kirchen in Tirol

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Am Freitag Abend, 28. Mai 2010, werden zu außergewöhnlicher Zeit - um 18.50 Uhr - die Kirchenglocken läuten. Sie läuten die „Lange Nacht der Kirchen“ ein. Rund 80 Kirchen, Klöster und weitere kirchliche Einrichtungen in der Diözese Innsbruck und zwei im Tiroler Anteil der Erzdiözese Salzburg (St. Johann, Kufstein-St. Vitus) werden meist bis 24 Uhr für Nachtschwärmer offen stehen.

Es ist das dritte Mal, dass Pfarren und Klöster in der Diözese Innsbruck an dieser gesamtösterreichischen Aktion mitmachen. Sie findet mittlerweile in großem Stil in Tschechien Nachahmung. Im vergangenen Jahr ließen sich allein in Tirol rund 22.000 Menschen vom kulturellen und spirituellen Flair der Kirchenräume und kirchlicher Angebote überraschen und z. T. auch gefangen nehmen.

Wie 2009 werden sich heuer vor allem Pfarren in Innsbruck, im Außerfern und in den Dekanaten Zams, Hall, Schwaz, Fügen-Jenbach und Lienz beteiligen. Vereinzelt haben sich auch weitere Pfarren zum Mittun entschlossen.

Katholische, evangelische und orthodoxe Christen  

Die ökumenische Dimension der „Langen Nacht der Kirchen“ wird zum Auftakt (19 Uhr) in einem gemeinsamen Gottesdienst von katholischen, evangelischen und orthodoxen Christen im Innsbrucker Dom deutlich. In Reutte machen sich um 19 Uhr evangelische und katholische Christen auf einen gemeinsamen Weg von der Pfarrkirche Reutte zur evangelischen Dreeinigkeitskirche und weiter zur Pfarrkirche Breitenwang.

Schönheit der Kirchenräume 

Die Absicht, die Kirchenräume in ihrer vielfach nur flüchtig wahrgenommenen Schönheit und in ihrer spirituellen Aussagekraft zu präsentieren, ist in den meisten Pfarren ein Schwerpunkt. Da und dort werden auch Bereiche zugänglich sein, die sonst der Allgemeinheit verschlossen sind.

220 Veranstaltungen 

Die diesjährige „Lange Nacht der Kirchen“ steht unter dem prophetischen Leitwort „Weder bei Tag noch bei Nacht dürfen sie schweigen“. Im Programmangebot fällt auf, dass in mehr Pfarreien als in den vergangenen zwei Jahren gesellschaftspolitische Themen präsent sind. In der Pfarre Matrei am Brenner z. B. ist das Thema „Behinderung“ Schwerpunkt. Das „Haus der Begegnung“ in Innsbruck lädt zu einer „Schöpfungsbesinnung“. In einem Erzählcafe in der evangelischen Christuskirche in Innsbruck geht es um die Flüchtlinge in Tirol.

Die angebotenen Veranstaltungen - insgesamt sind es 220 - sind vielfältig und geprägt von den jeweils örtlichen Verhältnissen. Die Palette reicht von liturgischen Feiern und stillen Gebetsstunden über qualitativ hochstehende Führungen und Orgel-, Chor- und Jugendkonzerte bis hin zu Theater- und Filmvorführungen, kirchlichen „Modeschauen“, Turmbesteigungen und gemütlichen Treffs. Die Pfarre Hötting, die Militärpfarre und die Militärmusik Tirol gestalten gegen Mitternacht bei der Wallfahrtskapelle „Höttinger Bild“ im Wald oberhalb von Innsbruck ein stimmungsvolles Nachtgebet. Die Spielebörse im Diözesanhaus in Innsbruck, Riedgasse 9,  lädt ab 19 Uhr zu einer „Langen Nacht der Spiele“.

 

Das gesamte detaillierte Programm der „Langen Nacht der Kirchen“ ist im Internet unter www.langenachtderkirchen.at zusammen gefasst  Dort können sich Interessenten im Vorhinein auch persönliche Besuchsrouten zusammenstellen. Kostenlose Programmhefte liegen in allen Kirchen auf, die mittun. In Innsbruck wird vor der Spitalskirche auf der Maria-Theresien-Straße ein Info-Point eingerichtet.

Tirol: Hohe Identifikation mit den Kirchen 

Auf einer Pressekonferenz zur „Langen Nacht der Kirchen“ heute Vormittag, 18. Mai, in der Innsbrucker Jesuitenkirche unterstrich Diözesanbischof Manfred Scheuer die „hohe Identifikation“ der Tirolerinnen und Tiroler mit ihren Kirchen und ihre große Bereitschaft, die Kirchen zu erhalten. Dass heuer die soziale Dimension der Kirchen mehr in den Blickpunkt rücke, freue ihn.

Die Superintendentin der evangelische Diözese Salzburg-Tirol, Luise Müller, verwies speziell auf die ökumenische Dimension der „Langen Nacht der Kirchen“. Erstmals seien heuer alle evangelischen Gemeinden in Tirol vertreten. Es freue sie, dass die Ökumene an der Basis „leichtfüßiger“ voranschreite als auf den höheren Ebenen der Kirchen.

Der Pfarrer der serbisch-orthodoxen Kirchengemeinde Innsbruck, Vidoslav Vujasin, wiederum bezeichnete die „Lange Nacht der Kirchen“ als gute Gelegenheit, den Mitmenschen in Tirol die „orthodoxe Art zu glauben“ zu präsentieren.

Die beiden Vertreter der Hauptsponsoren, Landesdirektorin Ida Wander von der Wiener Städtischen und der Vorstandsvorsitzende der Tiroler Sparkasse, Markus Jochum, betonten, dass sie froh seien, eine Initiative finanziell unterstützen zu können, die geeignet sei, in den Menschen „ideelle und spirituelle Erlebnisse“ zu wecken.

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28. Mai: Lange Nacht der Kirchen in Tirol