Zur Geschichte unserer Pfarrkirche

Unsere Pfarrkirche ist der größte und bedeutendste gotische Sakralbau Tirols. Das mächtige, zwischen 1460 und 1478 von Hans und Gilg Mitterhofer erbaute, von 1480 bis 1502 von Erasmus Grasser und Christoph Reichartiger erweiterte Gotteshaus ist ein Baudenkmal von außergewöhnlicher künstlerischer Qualität und ein wichtiges kultur- und sozialgeschichtliches Dokument aus dem Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit.

Im Laufe der Zeit ist das Innere der Kirche immer wieder verändert worden. Im 17. und 18. Jhdt. ist die spätgotische Ausstattung nahezu vollständig verlorengegangen und durch eine barocke ersetzt worden. Bei der großen Innenrestaurierung in den Jahren 1908 - 1912 wurde die Kirche wieder regotisiert. Ein Teil der barocken Ausstattung (Bänke, Seitenaltäre, Orgel etc.) blieb bestehen, offenbar fehlte für eine vollständige Erneuerung im neugotischen Sinne das Geld.

Bei der Innenrestaurierung der Kirche (1984 - 1991) war es das erklärte Ziel der Denkmalpflege, die Kirche nicht wiederum zu verändern, sondern entsprechend der Charta von Venedig in ihrem gewachsenen Zustand zu erhalten. Gerade die Stilvielfalt der Ausstattung hat ihren besonderen Reiz, die heterogenen Kunstwerke sind ein beredtes Zeugnis für die wechselvolle Geschichte des Baues. Den größten Eingriff bedeutete die durch die Liturgiereform des 2. Vatikanums notwendig gewordene Umgestaltung des Presbyteriums. Diese heikle Aufgabe ist mit beispielhafter Behutsamkeit in moderner Form gelöst worden, im neuen Volksaltar ist nun auch die Kunst unserer Zeit qualitätsvoll repräsentiert.