Jenbach - SR Jenbach-Münster-Wiesing

Wir feiern Advent und das Weihnachtsfest

Am Anfang des Christentums stand nicht die Geburt Jesu im Mittelpunkt, sondern die Botschaft vom Auferstandenen. Das älteste Evangelium, das Markus-Evangelium, kennt überhaupt keine Geburtserzählung. Die Kindheitserzählungen von den Evangelisten Matthäus und Lukas sind als österliche Bekenntniserzählungen zu verstehen. Die Ostererzählungen sind Kern und Fundament des christlichen Glaubens.

300 Jahre lang haben die Christen kein Geburtsfest Jesu gefeiert, wohl aber das jährliche Osterfest, das Fest der Auferstehung Jesu.

Mit der Anerkennung des Christentums durch Kaiser Konstantin vermehrten sich die Jesu-Feste. So setzte man auch ein Geburtstagsfest an, indem man, wie es damals üblich war, nicht am eigentlichen Geburtstag feierte, sondern an einem für den Gefeierten symbolischen Tag. In der heidnischen Feier der Wintersonnenwende, dem 25. Dezember, dem Geburtsfest des unbesiegbaren Sonnengottes, sahen die Christen den für sie passenden Tag gegeben: Sie sahen in Christus die wahre „Sonne der Gerechtigkeit“.

So feierten die Christen in Rom, 354 n.Chr. erstmals erwähnt, am 25. Dezember das Fest der Geburt Jesu. In den ältesten Quellen wird das Fest „Geburt unseres Herrn Jesu Christus“ genannt. Ab dem 19. Jahrhundert wird nur noch der Kurzname „Fest der Geburt des Herrn“ verwendet. Im italienischen „Natale“ im spanischen „Navidad“ und im französischen „Noël“ ist der Inhalt des Festes verkürzt noch gewahrt. Im deutschen Begriff „Weihnachten“ fehlt der Inhalt des Festes. Und der Begriff „Weihnachtsmann“ negiert jeden christlichen Inhalt.

Einen guten Gegenpol sehe ich bei den „Krippelern“, die in mit viel Engagement hergestellten Krippen den Inhalt des Festes wach zu halten versuchen. Wir feiern, dass Gott in Jesus in die Armut des Menschen gekommen ist und in seinem Leben diese Botschaft gelebt hat.

Die vier Sonntage vor Weihnachten nennen wir die Adventsonntage, die Adventszeit. Es ist die Vorbereitungszeit auf Weihnachten. Diese Vorbereitungszeit war durch all die Jahrhunderte mit Verzicht verbunden. Es ist eine WARTEZEIT auf das Fest der Ankunft unseres Herrn. Und damit erklärt sich auch das Wort „Advent“: es bedeutet ANKUNFT.

Als Christinnen und Christen sind wir aufgerufen, an unseren religiösen Festen ihren INHALT zu feiern!

Euer Pfarrer Franz Hofmann 

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