„Worum geht’s?“: Bischof Hermann ruft zur Beteiligung am Synodalen Prozess auf

Live-Radiogottesdienst zum Auftakt der diözesanen Phase des Synodalen Prozesses – Umfrage online

„Wir freuen uns, miteinander einen Weg gehen zu dürfen“, eröffnete Bischof Hermann Glettler den Radiogottesdienst am Sonntag, 31. Oktober 2021. Der Gottesdienst im Innsbrucker Dom zu St. Jakob bildete den offiziellen Auftakt in der Diözese Innsbruck zum von Papst Franziskus ausgerufenen Synodalen Prozess. An diesem Tag startete die Online-Umfrage der ersten, diözesanen Phase dieses Prozesses. In seiner Predigt rief Bischof Hermann dazu auf, sich daran zu beteiligen. Sie stand unter dem ebenso einfachen, wie schwierigen Motto „Worum geht’s?“.

 

Die Predigt orientierte sich an drei Leitworten: Gemeinschaft, Teilhabe und Sendung. Der Innsbrucker Diözesanbischof erklärte, das Wort Synodalität bedeute „Weg-Gemeinschaft“. Als Beispiel für Teilhabe führte er die „einfache und authentische Gemeinschaft“ der Suchtkranken-Einrichtung von „Pro Mente“ am Achensee an: „Eine Synodalität, eine Weg-Gemeinschaft ohne großes Aufsehen.“ Das gegenseitige Zuhören sei Grundlage: „Im Zuhören wächst Vertrauen“.

 

Teilhabe sei eine Schlüsselfrage der Gesellschaft, so Bischof Hermann: „Wenn sie nicht gelingt, steigt die Zahl der Wutbürger. Wutbürger haben den Eindruck, nicht mitbestimmen oder mitgestalten zu können.“ So stellen sich die Fragen, wie Teilnahme und Beteiligung ermöglicht wird – und was Menschen daran hindert, sich in der Kirche einzubringen. Auch diesen Fragen geht die Online-Befragung nach, die bis Ende November 2021 läuft.

 

Zum Thema Sendung verwies Bischof Hermann auf die für ihn „pfingstliche“ Stimmung, die er im Rahmen des Innovationsforums „Am Puls Tirol 2021“ wahrgenommen habe. Dabei habe ihn die Aufgeschlossenheit der TeilnehmerInnen für die sozialen und ökologischen Problemfelder ebenso beeindruckt wie das „Aufeinander-Hören“ und das gegenseitige Ermutigen: „Kann es sein, dass uns Gott solche Lernerfahrungen anbietet, damit wir als Kirche in neuer Frische in die Gänge kommen?“ Für den Innsbrucker Diözesanbischof werde eine „liebende Kirche“ bescheidener und selbstbewusster zugleich sein – und sich befragen lassen: „Worum geht’s?“

 

Der Synodale Prozess soll in drei Phasen ablaufen: Den Auftakt macht ein Gesprächsprozess in den Diözesen, dessen Ergebnisse im August 2022 ins Synodensekretariat in Rom gesandt werden. Im Herbst 2022 folgt ein kontinentaler Gesprächsprozess, dessen Ergebnisse wiederum in einem Arbeitspapier zusammengefasst werden. Dieses dient dann als Grundlage für die Beratungen der Bischofssynode in Rom im Oktober 2023.

 

Die Online-Fragebögen sind ab sofort auf der Website www.dibk.at/synode verfügbar. Ebenso werden hier alle weiteren Informationen zum Synodalen Prozess und Möglichkeiten der Beteiligung veröffentlicht.

 

Musikalisch gestalteten Domchor, Mädchenchor und Dombläser unter der Leitung von Domkapellmeister Christoph Klemm sowie Albert Knapp an der Orgel den Gottesdienst. Im Anschluss an den Gottesdienst standen eine Stunde lang die Ansprechpersonen für den synodalen Prozess in der Diözese, Magdalena Pittracher und Simon Kopf sowie Bischof Hermann telefonisch für Anfragen und Gespräche zur Verfügung.

Das Wort Synodalität bedeute „Weg-Gemeinschaft“, erklärte Bischof Hermann. Foto: Glettler