Junge Diözese Innsbruck feiert ihren Sechziger

Feierlicher Gottesdienst zum Jubiläum am Sonntag, 28. April mit ORF-Liveübertragung

Zum Fest des Diözesanpatrons Petrus Canisius am 27. April feiert die Diözese ihren 60. “Geburtstag”. “Wir feiern dieses Jubiläum im Wissen, dass die Glaubensgeschichte unseres Landes natürlich viel weiter zurückreicht – letztlich bis ins fünfte Jahrhundert”, hebt Bischof Hermann Glettler hervor. Das Jubiläum sei Anlass, Gott für alles zu danken, was in den vergangenen sechs Jahrzehnten gewachsen ist: “Der Dank gilt euch sowie den vielen Menschen für ihr treues und vielfältiges Engagement. Es ist beeindruckend, wie viel Gebet, Arbeit, Zeit und Herzblut in den Aufbau unserer Ortskirche investiert wurde.”

Zentraler Höhepunkt der Feiern wird ein öffentlicher Festgottesdienst am Sonntag, 28. April, um 10 Uhr im Innsbrucker Dom zu St. Jakob sein, im Anschluss wird eine Agape angeboten.  Der Festgottesdienst aus dem Innsbrucker Dom wird von ORF III und den ORF-Regionalradios live übertragen.

Auch in den Pfarren soll dieses Jubiläum angemessen zum Ausdruck kommen. Infos und Gestaltungselemente für die Feier in der Pfarre - frei zur weiteren Verwendung (samt Veränderung und Verarbeitung) im Rahmen einer gottesdienstlichen Feier: www.dibk.at/gottesdienst 

 

Gemeinsam danken, feiern und Zukunft gestalten
“Der 60. Geburtstag ist gleichzeitig ein Anlass, Gottes Geist und Inspiration für den zukünftigen Weg unserer Diözese zu erbitten”, äußert sich Bischof Hermann Glettler. Als besonderes Zeichen zu diesem Jubiläum sollen 60 Tische, die an die Synodentische erinnern, als Geschenke den Pat:innen aus den Dekanaten übergeben werden. Die Tische, die im Gottesdienst im Dom aufgestellt werden, sollen dazu anregen, miteinander ins Gespräch zu kommen. 

“Das Jubiläum bietet auch Anlass, allen, die sich in der Diözese Innsbruck einbringen und engagieren Dank zu sagen für die vielen Talente, Dienste, Stunden, Gedanken, Gebete und caritativen Leistungen”, so der Diözesanbischof.

 

Mit der Gemeinde feiert Bischof Hermann. Musikalisch gestaltet wird die Messfeier durch die Chorspatzen aus der Innsbrucker Pfarre St. Paulus unter der Leitung von Franziska Radauer und Peter Schafferer sowie dem Innsbrucker Domchor und Dombläsern unter Leitung von Domkapellmeister Christoph Klemm, Simon Brandlechner an der Orgel und Kantorin Magdalena Schlag.

 

Alte Kirche, junge Diözese 

Schon im 5. oder 6. Jahrhundert gab es in Tirol Christen. Der Großteil der heute stehenden Kirchen wurde zumindest im 19. Jahrhundert, meist aber früher, errichtet und viele Bräuche werden seit Jahrhunderten gepflegt.

 

Das historische Tirol war von Anfang an auf verschiedene Diözesen aufgeteilt, 1818 erfolgte mit einer Neuorganisation die „Reduktion“ auf Brixen (der Großteil des heutigen Nordtirol, Pustertal, Obervinschgau und Osttirol), Salzburg und Trient. Damit lagen nach dem Ersten Weltkrieg und der Grenzziehung am Brenner plötzlich zwei der drei Tiroler Bischofssitze in Italien.

 

Um die kirchliche Verwaltung zur Unterstützung der Pfarren und der Seelsorge aufrecht zu erhalten, wurde in Innsbruck erst eine Brixener Filiale errichtet. Aus dieser entstand 1921 die noch mit Brixen verbundene und schließlich 1925 direkt dem Hl. Stuhl unterstellte Apostolische Administratur Innsbruck-Feldkirch. Ein Provisorium, dem eine lange Haltbarkeit beschieden war, denn es sollte aufgrund der politischen Ereignisse noch bis zum Jahr 1964 dauern, bis schließlich Innsbruck formell als Diözese errichtet wurde.

 

Bisher fünf Bischöfe 

Damit wurde der bereits 1938 zum Bischof geweihte Apostolische Administrator Paulus Rusch erster Innsbrucker Diözesanbischof. Die Zeit der Diözesanerhebung fiel in die Zeit des 2. Vatikanischen Konzils, die die Weltkirche reformieren sollte. Unter dem Motto „miteinander für alle“ sollten diese Ideen in einer Diözesansynode 1971/72 auf die Ortskirche umgesetzt werden.

Mit Hermann Glettler steht seit 2017 nach den Bischöfen Paulus Rusch, Reinhold Stecher, Alois Kothgasser und Manfred Scheuer der fünfte Bischof der Diözese Innsbruck vor.

 

Sieben Generalvikare in 60 Jahren 

Im Laufe von 60 Jahren waren sieben Priester als Generalvikare und damit Stellvertreter ihrer Bischöfe in der Diözese Innsbruck eingesetzt. Einzig der amtierende Generalvikar Roland Buemberger hatte dieses Amt zweimal inne, nämlich auch interimistisch für zwei Monate im Winter 2017/18. Der dritte Generalvikar Klaus Egger zählt zu den am längsten tätigen Diözesanpriestern, er war bereits Priester vor der Gründung der Diözese. Egger feiert übrigens am Gedenktag des Diözesanpatrons Petrus Canisius, am 27. April 2024, seinen 90. Geburtstag.

Die Gründungsurkunde der Diözese Innsbruck Bildnachweis: Cincelli/dibk.at