Innsbruck: Universität ehrt Theologen Schwager zum 20. Todestag

Der 2004 verstorbene Schwager gilt als Begründer der "Schule der Dramatischen Theologie"

Mit einem Festvortrag hat die Universität Innsbruck des Jesuiten und Theologen Raymund Schwager (1935-2004) aus Anlass seines 20. Todestages gedacht. Schwager war am 27. Februar 2004 kurz nach seiner Emeritierung an der Universität Innsbruck, wo er seit 1977 Dogmatik und Ökumenische Theologie gelernt hat, überraschend gestorben. Er gilt als Begründer der "Schule der Dramatischen Theologie" - einer theologischen Forschungsrichtung, die sich insbesondere an den Studien zu Gewalt und Opfer des französischen Soziologen René Girard orientiert. Den Festvortrag hielt am Montag, 4. März, der englisch-irische Jesuit Michael Kirwan, der Schwagers Theologie und Spiritualität vor dem Hintergrund des ignatianischem Habitus analysierte.

 

"Wir ehren Schwager als einen jesuitischen Theologen, der prägend war für die Systematische Theologie an unserer Fakultät und für die Forschungslandschaft hier und an der gesamten Universität", würdigte der Leiter des Instituts für Systematische Theologie, Prof. Nikolaus Wandinger, Schwager in seinen Begrüßungsworten. Schwager habe sich bemüht, seine Theologie "im kritischen Dialog mit den Bibelwissenschaften, der Geschichtsforschung, den Naturwissenschaften und mit anderen theologischen und akademischen Disziplinen zu entwickeln." Schwagers "Dramatische Theologie" sei bis heute geeignet, "die Theologie gesprächsfähig zu machen in Bezug auf die brennenden Probleme unserer Zeit", so Wandinger.

 

Bis heute wird in der Spur Schwagers an der Katholisch-Theologischen Fakultät in Innsbruck geforscht, führte Wandinger weiter aus; so etwa in der Forschungsgruppe Dramatische Theologie, dem "Forschungszentrum Religion - Gewalt - Kommunikation - Weltordnung", sowie im geisteswissenschaftlichen Innsbrucker Forschungsschwerpunkt "Kulturelle Begegnungen - Kulturelle Konflikte".

 

In seinem Festvortrag ging der Jesuit Michael Kirwan Spuren der Auseinandersetzung Schwagers mit der Bekehrung des Ignatius von Loyola (1491-1556) und seinen Reflexionen darüber nach. Dabei skizzierte er, was es bedeutet, Theologie und Spiritualität "aus ignatianischem Habitus" heraus zu betreiben bzw. zu leben. Schwager selber hat dieses Thema immer wieder in Texten und Vorträgen sowie bei Exerzitien reflektiert.

 

Raymund Schwager, geboren am 11. November 1935 im schweizerischen Balterswil, war ein Jesuit und von 1977 bis zu seinem Tod am 27. Februar 2004 Professor für Dogmatik und Ökumenische Theologie an der Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck. Zuvor war er u.a. von 1970 bis 1977 Redakteur der theologischen Zürcher Zeitschrift "Orientierung".

 

Eine Meldung von www.kathpress.at 

Raymund Schwager SJ - Foto: Universität Innsbruck