Wie macht man einen Heiligen? - Matthäus Raders Lebensbeschreibung des Hl. Petrus Canisius aus dem Jahr 1614

Die Dompfarre St. Jakob und das Ludwig Boltzmann Institut für Neulateinische Studien
laden zum Vortrag von assoz. Prof. Dr. Florian Schaffenrath ein.

am Donnerstag, 1. Juli 2021, 18.30 Uhr
im Pfarrsaal der Propstei- und Dompfarre (Domplatz 6, 6020 Innsbruck)
Der Eintritt ist frei. 

Kurz nachdem Petrus Canisius SJ – unser Diözseanpatron, dessen 500. Geburtstag in diesem Jahr gefeiert wird –in Freiburg i.Ü. 1521 verstorben ist, machten sich mehrere Personen daran, seine Lebensgeschichte aufzuzeichnen. Der erfolgreichste unter ihnen war der aus Südtirol stammende Jesuit Matthäus Rader (1561–1634), der später v.a. in Bayern wirkte und der es für seine Arbeiten zu verschiedenen Heiligen zu großem Ansehen brachte. Rader verfasste – wie damals üblich, in lateinischer Sprache – eine Lebensbeschreibung des Petrus Canisius, die 1614 in München gedruckt wurde (De vita Petri Canisii) und die zur Grundlage einiger weiterer Biographien des Canisius wurde. Im Vortrag soll gezeigt werden, wie Rader sein Werk schon so anlegte, um eine intendierte Heiligsprechung des Canisius zu befördern. (Alle Textstellen werden auch in deutscher Übersetzung geboten!)