Weltkirche feiern – Einheit in Vielfalt erleben
Mit einem festlichen Gottesdienst im Innsbrucker Dom wurde am 28. September der „Sonntag der Völker“ gefeiert – ein lebendiges Zeugnis der weltweiten Kirche in Tirol. Bischof Hermann Glettler stand der Feier gemeinsam mit Priestern und Seelsorgern der muttersprachlichen Gemeinden vor. Die liturgische Gestaltung übernahmen unter anderem die philippinische, polnische, kroatische, ukrainische und italienische Gemeinde – mit ihren Sprachen, ihrer Musik und ihrer Glaubensfreude.
In seiner Predigt sprach Bischof Glettler über den „guten Kampf des Glaubens“, zu dem die Lesung des Tages auffordert. Unser Leben sei kein Spiel im Sandkasten, sondern ein Ort der Entscheidung – für Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Menschlichkeit. Die Vielfalt der Kirche sei ein Geschenk Gottes, das jedoch täglicher Entscheidung und Pflege bedarf. Gerade in Zeiten aggressiver Abgrenzung und nationalistischer Tendenzen sei es nicht selbstverständlich, Verschiedenheit als Reichtum zu erleben.
Das Evangelium vom armen Lazarus und dem reichen Mann wurde zum Spiegel für unsere Gesellschaft: Gleichgültigkeit und Empathielosigkeit dürfen nicht zur Haltung werden. „Es ist eben nicht egal, wie wir leben“, so Glettler. Der „gute Kampf“ sei nicht mit den Waffen der Welt zu führen, sondern mit der „Rüstung Gottes“ – Wahrheit, Gerechtigkeit, Bereitschaft, Glauben und Liebe.
Das diesjährige Motto „Migrantinnen und Migranten – Missionarinnen und Missionare der Hoffnung“ erinnerte daran, wie sehr Menschen mit Migrationsgeschichte zum lebendigen Glauben in unserer Kirche beitragen. Papst Franziskus bezeichnet sie als „Botschafter:innen der Hoffnung“, da sie einen Glauben verkörpern, der über das Sichtbare hinausgeht.
Nach dem Gottesdienst waren alle Gläubigen zu einer Agape auf dem Domplatz eingeladen. Kulinarische Spezialitäten aus den Herkunftsländern der Gemeinden machten die Vielfalt der Weltkirche auch außerhalb der Liturgie erfahrbar. Die Diözese lädt alle Pfarren ein, diesen Tag bewusst mitzufeiern und die Vielfalt als Reichtum zu erkennen und zu fördern.
