Vier Ordensmänner zu Priestern geweiht

Die Jesuitenkirche in Innsbruck war bis auf den letzten Platz gefüllt, die Feiergemeinde war groß, als Michael Kardinal Czerny SJ am Samstagnachmittag vier Ordensmänner zu Priestern weihte.

In einem bewegenden Gottesdienst spendete der Kurienkardinal durch Handauflegung und Gebet das Weihesakrament an Gerald Baumgartner SJ, Manfred Grimm SJ, Daniel Weber SJ und Philip J. M. Maria-Joseph OSM. Die feierliche Liturgie war geprägt von tiefer Spiritualität und der spürbaren Freude der Mitfeiernden – darunter zahlreiche Angehörige, Freunde und Wegbegleiter:innen der Weihekandidaten. Im Anschluss an den Gottesdienst waren alle zur Agape eingeladen, bei der Begegnung und Austausch im Mittelpunkt standen.

 

Kardinal Michael Czerny: Jeder Getaufte ist zur Mitwirkung am Evangelium berufen 

In seiner Predigt wandte sich Kardinal Michael F. Czerny SJ direkt an die vier Weihekandidaten – und an die versammelte Gemeinde:

„Die Kirche stellt euch nicht über andere“, betonte Czerny, „sondern sendet euch in ihren Dienst – für die Menschen, besonders für die Armen.“ Jeder Getaufte sei zur Mitwirkung am Evangelium berufen; die Priesterweihe vertiefe diese gemeinsame Sendung in besonderer Weise.

Ein Priester, so der Kardinal, sei „Lehrer des Glaubens, Mann des Gebets und Hirte der Gemeinschaft“. Seine Aufgabe bestehe darin, zu begleiten, zu stärken und zu versöhnen – nicht mit Distanz, sondern mit Nähe und Mitgefühl. „Nur wer den Menschen wirklich begegnet, kann ihre Freude und Hoffnung, Trauer und Angst verstehen.“

Der Kardinal sprach auch offen über die Herausforderungen des priesterlichen Alltags: Momente der Überforderung, der Undankbarkeit oder des Zweifelns. Umso wichtiger sei die Verwurzelung im Glauben und die innere Verbundenheit mit Christus. „Genießt euer Priestertum mit Dankbarkeit – aber bleibt bescheiden. Der Auftrag ist größer als ihr selbst.“ Mit Blick auf die Zukunft rief Czerny die neuen Priester dazu auf, ihr Wirken als lebendiges Zeichen der Gegenwart Gottes zu verstehen: nah bei den Menschen, fest im Glauben, im Geist des Dienens.

 

Am Sonntag, 7. September feiert P. Philip J.M. Maria-Joseph OSM um 10 Uhr seine Primiz (erste Heilige Messe eines Neupriesters) in der Innsbrucker Servitenkirche.

Ebenfalls am Sonntag, um 11 Uhr, wird die Eucharistiefeier in der Jesuitenkirche mit den Neupriestern P. Gerald Baumgartner SJ, P. Manfred Grimm SJ und P. Daniel Weber SJ, gefeiert, anschließend gibt es den Einzelsegen. Prediger ist P. Dag Heinrichowski SJ.

 

 

Factbox: Die vier Neupriester 

Die vier Neupriester bringen unterschiedliche Lebensgeschichten und Berufungserfahrungen mit – und stehen doch gemeinsam für eine Kirche, die sich den Herausforderungen der Gegenwart stellt und den Menschen nahe bleibt. Ihre Wege führen sie in verschiedene pastorale Felder, von der Flüchtlingshilfe in Syrien über die Jugendpastoral bis hin zur theologischen Forschung.

 

Gerald Baumgartner SJ
Geboren: 1994 in Schärding
Wirkungsort: Aleppo, Syrien – Jugend- und Flüchtlingsarbeit
Besonderes: Koordinierte Nothilfe nach dem Erdbeben 2023 in Homs 

 

Manfred Grimm SJ
Geboren: in Friedberg, Bayern
Ausbildung: Drucker, Kunsthistoriker, Theologe
Wirkungsort: Wien – Redaktion „Jesuiten“, Jugendpastoral 

 

Daniel Weber SJ
Geboren: 1989 in Rum, Tirol
Wirkungsort: Brüssel – Studium und pastorale Aufgaben
Primiz: Sonntag, 14. September 2025, 10:00 Uhr, Pfarrkirche St. Georg, Neustift im Stubai 

 

Philip J. M. Maria-Joseph OSM
Geboren: in Kalugumalai, Tamil Nadu, Indien
Wirkungsort: Innsbruck – Promotion in Dogmatik 

Vier Ordensmänner zu Priestern geweiht
Kardinal Michael Czerny SJ weihte vier Ordensmänner in der Jesuitenkirche Innsbruck zu Priestern. Foto: Sigl/dibk.at