Tiroler wurde zu "Fundraiser des Jahres" gekürt

Auszeichnung an "Jugend Eine Welt"-Gründer Reinhard Heiserer für langjähriges Engagement im Spendenwesen und Arbeit für benachteiligte Kinder und Jugendliche weltweit.

Reinhard Heiserer, Gründer der Hilfsorganisation "Jugend Eine Welt", ist bei den Österreichischen Fundraising Awards 2025 zum "Fundraiser des Jahres" gekürt worden. Der Tiroler erhielt die Auszeichnung am Montagabend im Europahaus Wien für sein langjähriges Engagement im Spendenwesen und seine Arbeit für benachteiligte Kinder und Jugendliche weltweit. Jugend Eine Welt hat unter Heiserers Leitung in 28 Jahren über 125 Millionen Euro für über 3.000 Bildungs- und Sozialprojekte in rund 50 Ländern gesammelt.

 

Sophie Lauringer, Vorsitzende des Verbandes der katholischen Publizistinnen und Publizisten und Chefredakteurin von "Der Sonntag", würdigte Heiserer in ihrer Laudatio für seine "Leidenschaft für Entwicklungszusammenarbeit", mit der er in den vergangenen Jahrzehnten wesentlich zu einem spürbaren Wachstum der Philanthropie in Österreich beigetragen habe. Die von ihm gestarteten Hilfsprojekte wirkten nachhaltig in den Zielländern wie auch in Österreich. Oft habe Heiserer dabei mutig auf Gesetzesverbesserungen hingewiesen. "Seine Initiativen wirken nachhaltig - bei uns und in den Hilfsprojekten von Jugend Eine Welt in den Ländern des globalen Südens. Die Ideen gehen Reinhard Heiserer dabei auch künftig sicher nicht aus", so Lauringer.

 

Ruth Williams, Geschäftsführerin des Fundraising Verband Austria, bezeichnete die hohe von Jugend Eine Welt gesammelte Spenden- und Fördersumme als außergewöhnlichen Erfolg, der untrennbar in Heiserers Einsatz und in einer "klaren Haltung, mutigen Botschaften, hoher Transparenz - und in der Bereitschaft, im Fundraising stets neue Wege zu gehen" wurzle.

 

Heiserer selbst hob in seinen Dankesworten die Bedeutung des Einsatzes für eine einzige und gemeinsame Welt aller hervor, "gerade in Zeiten wie diesen, in denen die USA und Staaten in Europa, darunter auch Österreich, ihre Ausgaben für Entwicklungszusammenarbeit im Globalen Süden massiv kürzen und den Blick verstärkt auf sich selbst richten". Wohlstand im Norden dürfe nicht maßgeblich auf Ausbeutung, Kinderarbeit und Umweltzerstörung in Ländern des Globalen Südens beruhen. Zentral gehe es um "Gerechtigkeit, faire Weltwirtschaftsbeziehungen, gesunde Umwelt und um gutes Leben für alle", wobei er die Schul- und Berufsausbildung von Kindern und Jugendlichen als Schlüssel zur Überwindung von Armut sehe.

 

Elektrotechniker, Fundraiser und Netzwerker
Reinhard Heiserer, geboren 1964 im Tiroler Außerfern, begann seine internationale Entwicklungsarbeit 1991 beim Österreichischen Entwicklungsdienst in Ecuador. Dort engagierte sich der gelernte Elektrotechniker mehrere Jahre in der Berufsausbildung von Straßenkindern eines Projekts der Salesianer Don Boscos. Aus dieser Erfahrung heraus gründete er 1997 die Hilfsorganisation Jugend Eine Welt. "Wir waren größtenteils ehemalige Volontäre und Entwicklungshelfer, Salesianer und Freunde Don Boscos, alle stark motiviert durch unsere eigenen Erfahrungen", erinnerte sich Heiserer. Ziel war es, die Arbeit Don Boscos bekannter zu machen und Unterstützende für weltweite Sozial- und Bildungsprojekte zu gewinnen. Dieses Ziel verfolge Jugend Eine Welt bis heute. 

 

Unter Heiserers Führung entwickelte sich Jugend Eine Welt von einem kleinen Verein zu einer der größten österreichischen Entwicklungsinitiativen mit einem Spendenvolumen von über 125 Millionen Euro. Früh setzte er dabei auf innovative Finanzierungsformen wie Entwicklungsanleihen, zinsenlose Darlehen, Wertpapier- und Bitcoin-Spenden sowie Testamentsspenden und Projektpatenschaften. Die Organisation entwickelte sich zu einer breit aufgestellten Plattform mit verbundenen Einrichtungen wie der Don Bosco Finanzierungs GmbH, der Pro FEPP GmbH und einer gemeinnützigen Privatstiftung. Über den Verein "Volontariat bewegt" engagierten sich bisher rund 800 junge Österreicherinnen und Österreicher weltweit in sozialen Projekten; auch Fachkräfte bringen sich als Senior Experts ein.

 

Auch CS Caritas Socialis ausgezeichnet
Vor Heiserer war der "Fundraiser des Jahres"-Award in den vergangenen Jahren u.a. an Gery Keszler, Sabine Haag, Heli Dungler, Marianne Hengl, Werner Kerschbaum und Michael Landau verliehen worden. Diesjährige Gewinner der Awards in weiteren Kategorien sind St. Anna Kinderkrebsforschung (Direct Mailing), neunerhaus (Online), Greenpeace (TV-Spot) sowie CS Caritas Socialis für deren groß angelegtes Benefizkonzert mit Emmanuel Tjeknavorian für 1.800 Gäste im Wiener Konzerthaus anlässlich 30 Jahr CS Hospiz Rennweg. Letzteres habe 111.000 Euro Spendeneinnahmen und neue Zielgruppen auch außerhalb der klassischen Spendenden-Szene erreicht, hieß es. 

 

Eine Meldung von www.kathpress.at 

Tiroler wurde zu "Fundraiser des Jahres" gekürt
Foto: Sima Prodinger