Stamser Abt Cyrill Greiter zieht erste "Jahresbilanz"
Vor rund einem Jahr wurde Cyrill Greiter OCist neuer Abt von Stift Stams. Im Interview mit der "Tiroler Tageszeitung" (Mittwoch) hat er eine erste Bilanz seiner bisherigen Amtszeit gezogen. "Ich musste lernen, meine Autorität wahrzunehmen, Entscheidungen zu treffen und diese zu verteidigen", so der Abt wörtlich: "Mit der Zeit wächst der Überblick. Meine Mitbrüder frage ich weiterhin um Rat und ich habe gelernt, zu Terminen auch Nein zu sagen."
Für die Klostergemeinschaft übernehme er nach wie vor den Tischdienst oder die Lesung, "wie eben ein einfacher Bruder", bestätigte Greiter. Andererseits fungiere ein Abt auch als Manager. Viel Energie fließe in die Administration. Das Klosterleben, speziell das Gebet, ergänze dabei die Arbeit als Abwechslung und als Ausgleich perfekt. "Die Gebetszeiten kann ich zum Runterkommen extrem gut nutzen. Das erdet mich. Auch mag ich es, mich mal eine halbe Stunde in geistliche Literatur zu vertiefen."
Abt Cyrill ist auch zur Seelsorge in den jeweiligen Schulbetrieben in Stams "eingeteilt". Mit September leitete er die Eröffnungsgottesdienste vom Meinhardinum Stams bis zum Schigymnasium. Mittlerweile sei er als Abt in seiner Rolle in Stams angekommen: "Stams, das Stift, das ist jetzt mein Lebensmittelpunkt."
Am vergangenen Sonntag wurde der neue Seelsorgeraum Stams-Mötz-Locherboden feierlich mit einer Messe in der Basilika Stams ins Leben gerufen. "Das gab es noch nie und es ist für alle Beteiligten eine spannende Aufgabe", so Greiter: "Die Pfarrgemeinderäte müssen sich absprechen und zusammen-reden, wenn es um die Messzeiten und die Einteilung bei hohen Feiertagen geht." Dies setzte eine grundsätzliche Bereitschaft aller Beteiligten voraus, aufeinander zuzugehen.
Cyrill Greiter ist der 45. Abt des Zisterzienser-Stifts Stams. Er wurde Anfang September 2024 vom Konvent von Stams gewählt.
Eine Meldung von www.kathpress.at
