Schule: Ein Ort, um staunen und fragen zu lernen?

Rund 100 Pädagoginnen und Pädagogen trafen sich zum Auftakt des neuen Schuljahres im Haus der Begegnung zur Jahrestagung von KPH Edith Stein und Bischöflichem Schulamt.

Die Jahrestagung stand unter dem Titel „Staunen und Fragen – Theologische Gespräche mit Kindern und Jugendlichen“. Als Referentin zu Gast war Prof. Dr. Petra Freudenberger-Lötz. Die Religionspädagogin an der Universität Kassel und Dekanin des Bereichs „Geistes- und Kulturwissenschaften“ forscht seit Jahrzehnten, wie Heranwachsende von und über Gott reden. Darüber trat sie in Austausch mit den vielen Religionslehrer:innen, die in Tirol an Volks- und Mittelschulen sowie Gymnasien tätig sind. Auch Bischof Hermann Glettler – selbst jahrelang Religionslehrer – nahm an der Jahrestagung teil. Er ermunterte die Pädagog:innen, „Kinder und Jugendliche sowie deren Fragen zu 120 Prozent ernst zu nehmen“. Und er sprach die Bitte aus, sich von ihnen ergreifen zu lassen – „damit wir selbst Ergriffene werden“.

 

Die Tätigkeit von Prof. Freudenberger-Lötz als Religionslehrerin und Lehrende an einer Universität war stets von einem großen Interesse geleitet: Wie reden Kinder und Jugendliche von Gott? In zahlreichen Büchern hat sie ihre Erkenntnisse zu Papier gebracht, vergangenen Freitag wollte sie diese mit den Religionslehrer:innen der Diözese Innsbruck teilen. Ihr Appell: „Kinder und Jugendliche sollen Kompetenzen erwerben, die ihnen tragfähige Antworten auf die Fragen des Lebens ermöglichen“. Im Wissen, dass diese Antworten vorläufig sind, jedoch glaubwürdig und selbstbewusst. Freudenberger-Lötz unterstrich die Bedeutung einer Vielfalt von Gottesbildern und Perspektiven. Und sie verwies auf den Umstand, dass Menschen, die in jungen Jahren einen wertschätzenden Raum für Fragen finden im späteren Leben den Glauben auch eher als tragend und lebensfördernd erleben.

Gilbert Rosenkranz 

Schule: Ein Ort, um staunen und fragen zu lernen?
Inspirierender Auftakt des Schuljahres bei der Jahrestagung der Religionslehrer:innen im Haus der Begenung: (v.l.): Maria Kalcsics, Bischof Hermann Glettler, Prof. Petra Freudenberger-Lötz, Elisabeth Hammer und Alexander van Dellen. Foto: Rosenkranz