Katholischer Familienverband pocht auf Sonntagsruhe
Der Katholische Familienverband Wien pocht auf die Beibehaltung der Sonntagsruhe im Handel. Politik und Sozialpartner dürften Druck nach einer Öffnung der Geschäfte am Sonntag nicht nachgeben und auch Tourismuszonen nicht zulassen, forderte der Familienverbands-Vorsitzende Konrad Pleyer am Dienstag via Aussendung. "Tourismuszonen sind der Türöffner für eine flächendeckende Ausweitung der Sonntagsöffnung, daher lehnen wir auch diese ab", hielt Pleyer fest.
Der Sonntag sei "ein wichtiger Taktgeber für die Woche, ein Tag zur Erholung und für die Familie", so der Verbandsvorsitzende. Pleyer dankte all jenen, die bereits jetzt am Sonntag arbeiten. Deren Leistung könne nicht hoch genug geschätzt werden: "Dennoch muss man die Sonntagsarbeit auf ein absolutes Minimum beschränken. Die Geschäfte müssen sicher nicht am Sonntag geöffnet werden."
Hintergrund der Stellungnahme sind Ergebnisse einer aktuellen Umfrage des Instituts für Handel, Absatz und Marketing der Linzer Kepler-Universität. Mehr als 60 Prozent der befragten Wiener gaben dabei an, dass sie im Fall offener Geschäfte die Möglichkeit zum Einkaufen am Sonntag zumindest "ab und zu" nutzen würden. In den anderen Bundesländern lag der Anteil bei 48 Prozent.
Besonders stark ausgeprägt ist die Lust auf Sonntagseinkauf bei der Generation der 12- bis 27-Jährigen, wo laut Umfrage fast drei Viertel der Befragten auch sonntags in die Geschäfte gehen würde. Insgesamt mehr als jeder dritte befragte Wiener (37 Prozent) sprach sich gegen eine Sonntagsöffnung aus. Als Gründe dafür wurden u.a. Rücksicht auf Handelsangestellte genannt oder auch die Überzeugung, dass der Sonntag eher ein Familien- und kein Einkaufstag ist.
Christoph Teller, Universitätsprofessor in Linz und einer der Autoren der Studie, betonte laut der Tageszeitung "Die Presse", dass seine Studie rein die Perspektive der Konsumenten widerspiegelt. Doch "eine Ausdehnung der Öffnungszeiten würde das ganze soziale Gefüge betreffen: Freizeit, Wochenstruktur und Arbeitswelt der Gesellschaft".
Eine Meldung von www.kathpress.at

Jahresbericht 2024 zeigt buntes Engagement für Familien
1.400 Leihomas, die mit Zeit, Liebe und Erfahrung Familien entlasten. Fast 4.000 Familien, die mit dem Projekt Gutes Leben Perspektiven gewinnen. Über 6.600 Mütter und Väter, die bei Elternbildungsveranstaltungen neue Wege für ein starkes Miteinander finden. Und 77 konkrete Ideen aus der Mitte der Gesellschaft, die zeigen, wie Familienpolitik morgen aussehen kann: Der erste Jahresbericht des Katholischen Familienverbandes ist mehr als eine Zahlensammlung – er ist ein lebendiges Zeugnis für gelebte Solidarität, für Zusammenhalt und das tiefe Vertrauen in die Kraft der Familie getragen von christlichen Werten wie Nächstenliebe, Verantwortung und Gemeinschaft
„Seit über 70 Jahren setzen wir uns mit Herz und Tatkraft für Familien ein – nicht nur auf politischer Ebene, sondern mit echten Lösungen für den Alltag“, betont Präsident Peter Mender. „2024 war ein besonders bewegtes Jahr: Unsere Leihomas standen mehr als 1.600 Familien zur Seite. In ganz Österreich – online wie offline – nutzten über 6.600 Mütter und Väter unsere Angebote zur Elternbildung. Und gemeinsam mit Familien haben wir 77 starke Vorschläge für eine zukunftsfitte Familienpolitik eingebracht.“
Der Erfolg dieses Engagements ist kein Zufall. „Was uns stark macht, sind nicht nur unsere engagierten hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sondern vor allem die vielen Ehrenamtlichen, die ihre Zeit, Energie und ihr Herz schenken“, so Mender.
Trotz aller Freude über das Erreichte, bleibt der Blick realistisch: „Gute Arbeit braucht auch eine solide finanzielle Basis. Der Druck steigt – auch für uns. Deshalb war es ein wichtiger Meilenstein, dass Spenden an den Katholischen Familienverband seit 2024 steuerlich absetzbar sind.“
Mender appelliert: „Jede Spende hilft uns, unsere Stimme für Familien laut und klar zu erheben – in der Öffentlichkeit, in der Politik und im Alltag. Gerade jetzt, wo etwa die Arbeitszeitdiskussion vor allem wirtschaftlich orientiert ist und interessensgesteuerte Think Tanks die Sinnhaftigkeit von Familienförderungen öffentlichkeitswirksam hinterfragen, braucht es mehr denn je jemanden, der konsequent die Perspektive der Kinder, Mütter und Väter einbringt.“
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