Ein Moment der Dankbarkeit und des Innehaltens

Am 29. Oktober 2025 fand im Hörsaal der Anatomie der Medizinischen Universität Innsbruck ein bewegender Gottesdienst zum Gedenken an die verstorbenen Körperspender:innen statt.

Hochschulseelsorger Propst Jakob Bürgler würdigte in seiner Predigt die Entscheidung dieser Menschen, ihren Körper der Wissenschaft zur Verfügung zu stellen – ein Akt der Großzügigkeit, der weit über den Tod hinauswirkt.

Im Zentrum der Predigt stand ein neu ausgewähltes „Altarbild“, das künftig den jährlichen Gedenkgottesdienst begleiten soll. Es zeigt einen Menschen auf einem Berggipfel, der in die Weite blickt – ein Symbol für Vollendung, Rückblick und Ausblick zugleich. Bürgler deutete das Bild als Ausdruck der menschlichen Sehnsucht nach Sinn und Orientierung im Leben. Der Lichtstrahl über dem Kopf der dargestellten Person stehe für die spirituelle Dimension des Menschen, für das Vertrauen darauf, dass das Leben über das Irdische hinausreicht.

Aus christlicher Sicht, so Bürgler, ist der Tod nicht das Ende, sondern der Übergang in eine neue Wirklichkeit. Die Verstorbenen bleiben nicht nur in Erinnerung, sondern in lebendiger Verbindung. Die Hoffnung auf ein bleibendes Leben gründet auf dem Wort Jesu: „Ich bin die Auferstehung und das Leben…“ (Joh 11,25–27).

Dieses Wort ist wie ein tragender Fels, ein Fundament, das auch in Zeiten der Angst, der Not und der Trauer Halt gibt. Es lädt dazu ein, das eigene Leben auf diesen Felsen zu bauen – Tag für Tag, bewusst und mit Vertrauen.

Zum Schluss rief Bürgler dazu auf, sich um dieses Fundament zu kümmern. Das Wort Gottes, das Licht der Hoffnung, das Bild vom Gipfel – all das kann Orientierung geben im Durcheinander des Lebens. Wer sich daran ausrichtet, findet Halt, Weite und Sinn – auch angesichts des Todes.

Der Gottesdienst war geprägt von Stille, Respekt und Dankbarkeit – gegenüber den Verstorbenen und ihren Angehörigen.

Ein Moment der Dankbarkeit und des Innehaltens
Ein bewegender Gottesdienst mit Propst Jakob Bürgler im Hörsaal der Anatomie in Innsbruck. Foto: Universitätspfarre