Ein Bronzeesel für Sr. Hanni Denifl
Bereits zum sechsten Mal in Folge hat Missio Österreich am vergangenen Freitagabend den Bronzeesel „EMIL“ im Rahmen der alljährlichen Austria.On.Mission.Award-Show an missionarische Persönlichkeiten verliehen, darunter an die Tirolerin Sr. hanni Denifl. Missio Österreich rückte Heldinnen und Helden der Nächstenliebe ins Rampenlicht und würdigte ihren unermüdlichen Einsatz für die Mission. Über 300 Wegbegleiter und Gäste kamen ins restlos ausgebuchte ARIANA Center, darunter Ehrengäste wie Weihbischof Franz Scharl und Bischof em. Klaus Küng.
„Unsere Preisträgerinnen und Preisträger geben mit ihrem Leben, ihrem Glauben und ihrem Engagement Zeugnis für das Evangelium unserer Zeit“, sagte Missio-Nationaldirektor Pater Karl Wallner bei der Eröffnungsansprache der Show. Der EMIL-Award in Form eines Bronzeesels trägt eine besondere Symbolik: Als biblisches Tier trägt der Esel schwere Lasten und bleibt dabei oft unbeachtet und demütig. „Missionarinnen und Missionare sind oft im Hintergrund tätig, werden viel zu selten bedankt und geehrt, obwohl sie sich unermüdlich in pastoralen, katechetischen und vor allem sozialen Anliegen mit ganzer Kraft einsetzen. Mit den EMIL-Awards wollen wir diesen Heldinnen und Helden der Nächstenliebe eine große Bühne geben und sie zurecht ehren“, sagt Pater Karl Wallner.
Über 300 Gäste kamen in das restlos ausgebuchte ARIANA Center in der Wiener Seestadt, um gemeinsam die diesjährigen EMIL-Preisträgerinnen und -Preisträger zu ehren. „Unsere Gala ist schon seit Wochen ausgebucht, die Halle ist übervoll. Es ist schön zu sehen, dass sich so viele für die Weltkirche und die Missionarinnen und Missionare interessieren“, erklärte Pater Karl Wallner.
EMIL für Tirolerin
Der „EMIL“ in der Kategorie Missionary from Austria geht in diesem Jahr an die Salesianerin Schwester Johann Denifl, liebevoll „Hanni“ genannt. Die gebürtige Tirolerin engagiert sich seit 20 Jahren unermüdlich in Westafrika für Mädchen, die vom Kinderhandel betroffen sind. Ihre Mission führte sie bereits in die Elfenbeinküste, nach Mali, Ghana und Benin. 1968 im Tiroler Stubaital geboren, war Schwester Hanni schon als Kind von Afrika fasziniert. Nach ihrer Ausbildung zur Altenpflegerin und Krankenschwester führte sie ihr Weg 1990 erstmals nach Afrika – vermittelt vom österreichischen Missionar Pater Johann Kiesling (EMIL-Preisträger 2022). Trotz sprachlicher Schwierigkeiten blieb sie dort und arbeitete mit großer Hingabe in Krankenstationen entlegener Dörfer. Drei Jahre später trat sie den Don Bosco-Schwestern bei, bildete sich in Rom zur Jugendhelferin weiter und kehrte 2006 nach Afrika zurück. Seitdem leitet sie das Kinderschutzzentrum Foyer Maria Dominique, das Mädchen ein liebevolles Zuhause schenkt, die Opfer von Gewalt, Missbrauch, Ausbeutung oder Verstoßung wurden – darunter auch sogenannte „Hexenkinder“. Zum Zentrum gehören eine Volksschule, ein Ausbildungszentrum und ein Noviziat. Jugendliche werden dort zu Schneiderinnen, Konditorinnen, Köchinnen oder Friseurinnen ausgebildet, um eine Zukunftsperspektive zu erhalten.n2011 gründete Schwester Hanni das Projekt Service DomS, das inhaftierte Jugendliche begleitet – mit Lernangeboten, psychologischer und sozialpädagogischer Unterstützung, rechtlicher Hilfe und Nachsorge. Heute ist das Team für alle jugendlichen Gefangenen des Landes zuständig und betreut wöchentlich über 230 Jugendliche.
Bronzeesel für Eselsarbeit
Seit 2020 verleiht Missio Österreich jährlich in vier Kategorien den vom Künstlermönch Pater Raphael Statt gestalteten Bronzeesel „EMIL“ an missionarische Persönlichkeiten, die sich in vorbildlicher Weise für die Weltmission einsetzen oder missionarisch engagieren. Der Esel verweist auf die biblische Symbolik: Jesus Christus wählte bewusst ein demütiges Lasttier für seinen Einzug in Jerusalem, um dort sein Leben für die Menschen hinzugeben. Zugleich ist der Esel bis heute in vielen Ländern der Welt ein ausgenutztes Lasttier, dessen Arbeit oft unbeachtet und unbedankt bleibt.
Über Missio
Die Päpstlichen Missionswerke (Missio) wirken seit 1922 in 150 Ländern der Welt. Als eine der größten Spendenorganisationen in Österreich engagiert sich Missio Österreich mit Papst Leo XIV. an der Spitze für die Stärkung der wachsenden Weltkirche, vor allem in den armen Ländern. Wir setzen das Credo des Papstes konkret um. Missio geht gemeinsam mit den kirchlichen Partnern vor Ort an die Ränder dieser Welt: zu den Ärmsten, zu den Hungernden, zu den Notleidenden, zu den Kindern, zu den Fernen.