Kunst am Dom: Vom Scheitern und Gelingen

Im und vor dem Innsbrucker Dom ist ab Aschermittwoch eine Kunstinstallation von Anton Christian zu sehen. Die Eröffnung findet im Rahmen des Aschermittwoch der Künstler um 19 Uhr statt.

Vom Scheitern und vom Gelingen
Ein zerschelltes Holzboot, angelehnt an zwei Marmorstufen, ein Stein unter dem Bug - diese Szene erwartet derzeit die Besucher des Innsbrucker Doms. Propst Florian Huber und der Arbeitskreis "Kunstraum Kirche" haben zur Fastenzeit wieder eine künstlerische Intervention organisiert, um Gläubige, Passanten und Touristen für die Schnittstellen von zeitgenössischer Kunst und christlichem Glauben zu interessieren. Die Installation stammt vom Innsbrucker Künstler Anton Christian. Das Boot - vom Künstler in Italien gesucht und gefunden - spricht eine deutliche Sprache: "Zerschellt an den Klippen eines christlichen Europas", so Anton Christian, sei das Boot ein Mahnmal zur Erinnerung an die Flüchtlinge, deren Hoffnungen im tosenden Meer vor Lampedusa untergehen.
Im Inneren des Doms der zweite Teil der Installation: Im Mittelgang eine rostige Tonne, daneben ein Stein. In die Tonne tropft Wasser im Sekundentakt von der Decke herab, der Aufprall der Tropfen wird akustisch verstärkt und ist im ganzen Dom und am Vorplatz zu hören. Der Stein, ein Anklang an Hartherzigkeit und Starre, erhält jetzt einen Gegenpol: Der stete Tropfen, der in seiner Beständigkeit die Fähigkeit besitzt, den Stein zu höhlen.  Für Propst Florian Huber ein Zeichen der Hoffnung, dass Veränderung möglich ist.
Die Intervention zur Fastenzeit wird jedes Jahr von Aschermittwoch bis in die Karwoche hinein von Propst Florian Huber und Gerhard und Elisabeth Larcher vom Arbeitskreis "Kunstraum Kirche" organisiert. Letzterer bemüht sich mittlerweile seit 25 Jahre um einen Dialog zwischen zeitgenössischer Kunst und christlichem Glauben.
Die Kunstinstallation steht heuer auch im Zeichen des 50-Jahr-Jubiläums der Diözese Innsbruck und findet ihre Fortsetzung in zwei weiteren Kunstprojekten in Innsbruck. Am 7. März wird eine Installation von Rudolf Kurz vor der Wiltener Stiftskirche eröffnet und am 11. März folgt eine Aussstellung mit Werken von Beatrix Salcher im Gang der Theologischen Fakultät in Innsbruck. 

Bei seiner Predigt zum Aschermittwoch ist Bischof Manfred Scheuer auf die Flüchtlingstragödien vor Lampedusa eingegangen. Den Wortlaut der Predigt finden Sie hier.

boot_1.jpg
Diözese Innsbruck - Aktuell