100 Jahre Blasmusikverband Tirol – Festgottesdienst im Dom
Mit einem feierlichen Gottesdienst im Innsbrucker Dom ist das Jubiläumsjahr „100 Jahre Blasmusikverband Tirol“ zu Ende gegangen. Bischof Hermann Glettler stand der Messe vor und würdigte in seiner Predigt die große kulturelle und gemeinschaftsbildende Bedeutung der Blasmusik in Tirol.
„Gut gemachte, mit Herzblut und Talent gespielte Blasmusik ist ein eindrucksvolles Statement, dass das Leben einen Mehrwert hat“, betonte der Diözesanbischof. Musik wecke Lebensfreude, bringe die ganze Palette menschlicher Emotionen zum Klingen und bewahre davor, angesichts der Belastungen unserer Zeit stumpf zu werden. Sie lasse „eine andere Dimension anklingen“ und verleite „zu einem dankbaren Staunen – auch zum Glauben an Gott“.
Glettler hob die Symbolkraft der Blasmusik für Gemeinschaft hervor: „Wie jedes Instrument seine eigene Stimme hat, so hat jeder Mensch seine eigene Rolle. Erst im Aufeinander-Hören entsteht ein harmonisches Ganzes.“ Dieses Prinzip gelte auch für die Gesellschaft: „Wir brauchen einen verlässlichen Klang des Miteinanders, nicht gereizte, aggressive Stimmungen.“
In seiner Predigt erinnerte der Bischof an die Gründung des Verbandes im Jahr 1925 in einer Zeit politischer Unsicherheit. Damals wie heute sei Blasmusik ein Beitrag zur Einheit und zum Zusammenhalt. Zugleich unterstrich er die Bedeutung von Tradition und Erneuerung: „Heimat ist nicht Enge, sondern Tiefe“, zitierte Glettler den Kulturpolitiker Hannes Koren. Blasmusik sei Brücke zwischen Zeiten und Kulturen und stehe für Weltoffenheit und Integration.
Der Verband zählt heute über 300 Kapellen mit rund 16.000 aktiven Mitgliedern. „Die Tiroler Blasmusik ist weit mehr als Tuten und Blasen – sie ist ein wesentlicher Kulturträger unseres Landes“, so der Bischof abschließend. „Danke dafür und weiter so – gemäß Psalm 150: Lobet Gott mit Posaunen, lobet ihn mit Psalter und Harfen!“