Bischofskonferenz: Frauenfrage zentraler Aspekt im Synodalen Prozess

Frauenbewegung-Vorsitzende Angelika Ritter-Grepl im Kathpress-Interview: "Alle Signale, die ich bekomme, sprechen dafür, dass wir gehört werden"

Eine zuversichtliche Zwischenbilanz der aktuellen synodalen Beratungen der österreichischen Bischöfe mit den Vertreterinnen und Vertretern aus allen Diözesen hat die Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung Österreichs (KFB), Angelika Ritter-Grepl, gezogen. Im Kathpress-Interview am Dienstag sprach Rittel-Grepl von offenen und aufrichtigen Gesprächen, bei denen die Frauenfrage einer der ganz wesentlichen Aspekte sei. Bis einschließlich Dienstag beraten in Mariazell Bischöfe und Delegierte über einen Textentwurf, in dem die bisherigen Ergebnisse des Synodalen Prozesses aus den Diözesen bereits gebündelt wurden. Daraus soll nun eine finale nationale Synthese entstehen, die dann nach Rom weitergeleitet wird.

 

"Das Wichtigste ist, dass wir Frauen und Männer der Kirche in Österreich, die nicht in der Kirchenhierarchie vertreten sind, einen Ort bekommen haben, wo wir wirklich gehört werden, wo wir unsere Anliegen vorbringen können und wo mit uns gesprochen wird." Unabhängig vom Ausgang der Weltbischofssynode im kommenden Herbst 2023 sei der begonnene Prozess damit schon ein Erfolg, meinte die KFB-Vorsitzende.

 

Freilich: "Alle Signale, die ich bekomme, sprechen dafür, dass wir gehört werden", so Ritter-Grepl. Sie erinnerte in diesem Zusammenhang auch an den jüngsten Besuch einer österreichischen Frauendelegation im Vatikan, bei denen die Frauen ihre Anliegen im persönlichen Gespräch mit Papst Franziskus und weiteren hochrangigen Vertreterinnen und Vertretern vorbringen konnten. Ritter-Grepl: "Dass das Thema 'Frauen und Weihe" ein wichtiges Thema ist und angegangen werden muss, steht außer Frage, und ich verlasse mich darauf, dass das wirklich passiert." Die andere Frage sei freilich, "wie schnell dann Änderungen kommen."

 

Ein zentrales Anliegen für Ritter-Grepl im Synodalen Prozess besteht diesbezüglich auch im rechten Verhältnis zwischen globaler Kirche und Ortskirche. Die beiden Ebenen dürften nicht gegeneinander ausgespielt werden. Ein Wandel sei nur möglich, "wenn die unterschiedlichen Ebenen in der Kirche wirklich miteinander kommunizieren und miteinander arbeiten und gemeinsame Ziele verfolgen".

 

Die Anliegen der Katholischen Frauenbewegung seien nicht neu, neu sei aber, die Anliegen gut unterzubringen. Die KFB habe derzeit auch eine Postkarten-Aktion laufen, nach dem Motto "Schreibt Papst Franziskus". Ritter-Grepl: "Das läuft sehr gut an."

 

Zur Frage, wie sehr die Frauen den Synodalen Prozess mittragen, meinte die KFB-Vorsitzende, dass die ältere Generation schon müde sei, weil sie so lange darum gekämpft habe, dass ihre Anliegen gehört werden. Bei dieser Generation gebe es naturgemäß auch Skepsis. Von der jungen Generation komme aber sehr viel Schwung.

 

Eine Meldung von www.kathpress.at 

Foto: Wuthe