Unterstützende Maßnahmen zum Umgang mit trauernden Eltern nach Fehl- oder Totgeburt

 

Jeder Mensch ist einzigartig. Nicht alle betroffenen Eltern trauern auf die gleiche Weise. Deshalb ist es notwendig, situationsgerecht die passenden Formen anzuwenden.

 

• Sich für die Eltern Zeit nehmen und für sie da sein

• Eltern ermutigen Tränen zuzulassen

• Eigene Gefühle nicht verbergen

• Eigene Hilflosigkeit oder Sprachlosigkeit aussprechen

• Den Vater in seiner Trauer nicht vergessen

• Jedem Elternteil die Art u Weise der Trauer lassen; Männer und Frauen trauern anders

• Wenn die Eltern darüber reden möchten, behutsam nach dem fragen, was passiert ist

• Mütter haben eine oft recht schwierige Geburt hinter sich. Für manche ist es ein Bedürfnis, über ihr Geburtserlebnis zu sprechen

• Die Hoffnungsvolle Zeit der Schwangerschaft im Gespräch einbeziehen

• Das verstorbene Kind liebevoll beschreiben

• Gefühle wie Wut, Aggression, Ärger, Angst, Zweifel etc. zulassen

• Durch Aussprechen den Eltern helfen, den Tod als Tatsache zu realisieren

• Mit den Eltern schweigen, wenn sie es wollen

• Die Geschwisterkinder von Anfang an, wenn sie es wollen, einbeziehen

• Bücher, die Eltern helfen können, anbieten

• Adressen von Selbsthilfegruppen bzw. therapeutische Hilfe vorschlagen

• Den Eltern die Unterstützung sichern

 

 

Worte, die weh tun 

• Ich kann mir denken, wie es Ihnen geht

• Gott sei Dank, ihr habt ja noch eure anderen Kinder

• Geht’s Ihnen schon besser?

• Es hat so sein sollen/ es war Gottes Wille

• Stellen Sie sich vor, es wäre behindert geblieben

• Sie haben das Kind ja noch gar nicht richtig gekannt

• Gott sei Dank, haben Sie ja noch andere Kinder

 

 

Worte, die helfen 

• Lassen Sie sich Zeit

• Ich bin für euch da und höre euch zu

• Das muss schwer für euch sein, ich verstehe es auch nicht

• Ich weiß nicht, was ich sagen soll

• Wollen Sie mir sagen, wie ich Ihnen helfen kann?

• Ich habe Verständnis für Ihre Wut, Trauer, Angst etc.

• Wie geht es den Betroffenen (z.B. den Geschwistern, Großeltern etc.)

• Gibt es Menschen, die Sie bei sich haben möchten, die ich kontaktieren kann?

 

Mag. Tomy Mullur, Klinikseelsorge, Innsbruck 2004