Zahl der Kirchenaustritte 2012 weiter zurückgegangen

Im Jahr 2012 ist die Zahl der Kirchenaustritte gegenüber den beiden Vorjahren weiter gesunken. Diese und weitere statistische Zahlen hat die Diözese Innsbruck am 8. Jänner bekannt gegeben.

Mit Stichtag 31. Dezember 2012 beträgt die Zahl der Katholiken in der Diözese Innsbruck  394.275 (2011: 395.855, das sind - 0,40 %). 2012 sank die Zahl der Austritte gegenüber 2010 und 2011 weiter, heuer sind 3.271 Menschen (2011: 3.818) aus der Kirche ausgetreten, das ist ein Minus von 14,33 %.

Generalvikar Jakob Bürgler ist leicht optimistisch: „Ich bin erfreut über den weiteren positiven Trend, die Zahlen stimmen dennoch nicht euphorisch und bleiben für die Zukunft eine große Herausforderung. Wir arbeiten weiter am Aufbau von Wegen des Vertrauens. Ich denke das bevorstehende Diözesanjubiläum kann ein guter Anlass für ein deutliches und positives Signal von Kirche an die Öffentlichkeit werden. Danken möchte ich den vielen Menschen, die der Kirche verbunden bleiben.“
 
Wiedereintritte und Widerrufe
Nahezu gleichbleibend ist die Zahl bei den Wiedereintritten und Widerrufen. 224 Frauen und Männer traten wieder in die Kirche ein. 58 Personen widerriefen ihren geplanten Austritt. 18 Personen sind von anderen Konfessionen zum katholischen Glauben konvertiert. „Diese Zahlen machen deutlich, dass Menschen – oft nach Gesprächen - merken, etwas zu verlieren, wenn sie die Kirche verlassen. Kirche bietet Heimat und den Suchenden einen Platz“, so Bürgler unter Verweis auf die Aktivitäten der Kirche für Menschen, die der Kirche den Rücken gekehrt haben.
 
Kirche gestaltet das Land positiv mit
Bürgler: „Was die Kirche in Tirol an sozialer Beheimatung und Hilfe zum Leben einbringt, ist ein starker und unverzichtbarer Beitrag für die Gesellschaft und die Tiroler Identität. Die Menschen leben gern in diesem Land Tirol mit seiner besonderen Prägung, dessen soziales Zusammenleben nicht zuletzt durch kirchliche Traditionen mitgeprägt und gestaltet wird. Als kirchliche Gemeinschaft müssen wir weiter spürbar machen, dass es uns um die engagierte und ehrliche Sorge um jeden Menschen geht.“
 
Offensive in der Medienarbeit
Die Diözese Innsbruck hat im Vorjahr an einer offenen und ehrlichen Transparenz gearbeitet. „Wir setzen etwa die neuen Medien verstärkt ein. Internet und Facebook erleben kontinuierlich einen Aufschwung. Seit Beginn des „Jahr des Glaubens“ im Oktober erscheint ein regelmäßiger Newsletter mit vielen Informationen über die Kirche in Tirol, der innerhalb kürzester Zeit schon rund 2000 Interessierte geht“, informiert Bürgler. Anmeldungen sind auf der Startseite von www.dibk.at möglich.
 
Starkes Engagement in der Jugendarbeit
Ein Höhepunkt in der Jugendarbeit war im abgelaufenen Jahr das Innovationsprojekt Jugend@Kirche. Generalvikar Jakob Bürgler, sieht die Projektkosten von 150.000 Euro mehr als sinnvoll angelegt: „Die Jugend ist unsere Zukunft, der Wettbewerb war ein deutliches Signal an die Jugend.“ Alle elf Projekte der Finalrunde seien ein kräftiges Zeichen für Lebendigkeit in der Jugendarbeit der Diözese. Das Sozialprojekt „72 Stunden ohne Kompromiss“ konnte seine Erfolgsgeschichte fortsetzen. 450 Jugendliche in 50 Projekten in der ganzen Diözese redeten nicht nur über Solidarität, sondern packten an und lebten sie.
 
Pfarrgemeinderatskongress mit Kardinal Schönborn
Im März des Vorjahres fanden in ganz Österreich die Pfarrgemeinderatswahlen statt. Rund 3000 Menschen übernehmen damit Verantwortung in den Pfarren - im Sinne von geistlicher Nahversorgung in den Gemeinden. Anfang März wird Kardinal Christoph Schönborn am Pfarrgemeinderatskongress in Innsbruck teilnehmen, zu dem rund 1500 engagierte Frauen und Männer aus der Diözese Innsbruck erwartet werden.
 
Über das aktuelle „Jahr des Glaubens“ hinein in das Diözesanjubiläum 2014
Am 11. Oktober 2011 wurde anlässlich des 50. Jahrestages der Konzilseröffnung von Papst Benedikt XVI. das „Jahr des Glaubens“ ausgerufen. In „Porta fidei“ ermutigt er zur Wiederentdeckung des II. Vatikanischen Konzils und zur Glaubensvertiefung. Diesen Impuls greift die Diözese Innsbruck mit einer Vielzahl von Angeboten in der ganzen Diözese auf und verknüpft es mit dem bevorstehenden Diözesanjubiläum. Im Jahr 2014 feiert Innsbruck den 50. Geburtstag als selbständige Diözese. Beide Jubiläen will die Diözese Innsbruck nicht als nostalgische Rückschau gestalten, sondern die Gelegenheit nützen, Fragen der Gegenwart aufzugreifen und die Zukunft in den Blick zu nehmen. Das gewählte Motto „Aufbrechen“ soll dabei vieles ermöglichen und zulassen. Das Diözesanjubiläum soll unter anderem die Lebendigkeit und Aktualität der Botschaft Jesu sichtbar machen, die soziale, kulturelle und gesellschaftspolitische Bedeutung von Kirche aufzeigen und ihre Glaubwürdigkeit erhöhen, das diözesane Bewusstsein stärken und nicht zuletzt ein Miteinander im gemeinsamen Feiern sein.
 
Danke an alle Kirchenbeitragzahler
Finanzkammerdirektor Markus Köck: „Ein Vergelt's Gott von Herzen sagt die Diözese Innsbruck allen, die durch ihren Kirchenbeitrag die vielfältigen Leistungen der Kirche ermöglicht haben. Damit konnte wieder ein buntes Spektrum an kirchlichen Angeboten den Menschen in unserem Land zugänglich gemacht werden: Seelsorgliche Begleitung, soziales Engagement durch Rat und Hilfe, Bildung und Freizeitgestaltung, gesellschaftliche Orientierung und kulturelle Initiativen. Fast 1.000 Männer und Frauen sind auf dem Gebiet der Diözese Innsbruck in den unterschiedlichen Einrichtungen der Diözese, der Caritas und der Pfarren im kirchlichen Dienst beschäftigt - vom Krankenhaus über den Kindergarten bis hin zum Bildungshaus. Zu 75 Prozent werden diese Dienstleistungen mit dem Kirchenbeitrag finanziert.
Der 2011 erstmals eingeführte Frühzahlerbonus für den Kirchenbeitrag wurde hervorragend angenommen und steht auch 2013 wieder zur Verfügung. Seit 2012 ist der Kirchenbeitrag bis zu EUR 400 jährlich steuerlich absetzbar.“ 

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Diözese Innsbruck - Aktuell